Die Natur zeigt den Menschen in der Gegenwart des Öfteren, wer der Chef ist. Und auch die Formel 1 musste am Sonntag verkraften, dass man sich der Naturgewalt mitunter beugen muss. Der starke und vor allem anhaltende Regen machte das Rennfahren in den belgischen Ardennen unmöglich.
Doch die Formel 1 wäre nicht die Formel 1, fände man nicht doch einen Ausweg. In diesem Fall bestand der in der sich über mehr als drei Stunden hinziehenden spannungsgeladenen Frage nach dem nächsten Wetter-Update, der nächsten Verschiebung und schließlich dem Ausnützen des Reglements.
Das besagt nämlich, dass ein Rennen ein Rennen ist, wenn nach einem Abbruch (und der passierte schon während der Einführungsrunde) auch nur zwei Runden gefahren werden. Also entschloss man sich, zwei Runden zu fahren. Hinter dem Safety Car. Und dann zu feiern, als wäre diese Farce ernst gewesen.
Gewonnen hat die Formel 1 an diesem Tag nur, weil niemand sinnlos in Gefahr gebracht worden ist.
Verloren haben die durchnässten und durchfrorenen Fans, denen eine Farce als Rennen verkauft wurde, ein Sieger präsentiert wurde, der diese Bezeichnung nicht verdient und sich doch über WM-Punkte freuen wird.
Verloren hat die Formel 1 aber auch. Denn eine Farce wird nicht besser, nur weil man einen Sieger ernennt.