Auch zum Start der zweiten Saisonhälfte in der Formel 1 bleibt unklar, wer im kommenden Jahr neben Weltmeister Lewis Hamilton zweiter Fahrer bei Dauersieger Mercedes wird. "Es gibt keine Neuigkeiten. Ich muss keine Gründe dafür nennen", sagte der Finne Valtteri Bottas am Donnerstag in Spa-Francorchamps. Der 31-Jährige fährt seit 2017 bei den "Silberpfeilen", sein Vertrag läuft Ende des Jahres aus. Seit Monaten wird spekuliert, dass ihn der Brite George Russell ersetzen wird. Mit einem Halbsatz heizte er die Spekulationen weiter auf: "Wer weiß. Vielleicht weiß ich etwas, vielleicht nicht."
Bottas müsste sich demnach schon bald um einen neuen Rennstall umschauen - oder sogar die Fühler bereits zu anderen Teams ausgestreckt haben. Eigentlich hatten sich die Beteiligten vorgenommen, die Fahrerfrage bis zur Sommerpause zu klären. Doch die Entscheidung wird sich weiter verzögern. "Es gibt nichts zu verkünden. Nicht dieses Wochenende und wohl auch nicht das nächste, um ehrlich zu sein", sagte Russell, der noch bis Jahresende bei Williams unter Vertrag steht. "Wir machen das lieber gewissenhaft als schnell." Bottas ergänzte: "Wir fokussieren uns auf das Fahren und wollen das Maximale für unsere Teams herausholen."
Pikanterweise saßen beiden vor dem Großen Preis von Belgien an diesem Sonntag (15.00 Uhr/live ORF 1 und Sky) gemeinsam in einer Pressekonferenz und beantworteten die Fragen der Journalisten. "Unsere persönliche Beziehung ist in Ordnung", sagte Russell. Beste Freunde seien sie nicht, das wäre unter Formel-1-Fahrern aber ohnehin die Ausnahme.
Neuling Mick Schumacher steht dieser Tage im Fokus, weil sein Vater hier vor fast exakt 30 Jahren seine außergewöhnliche Karriere in der Formel 1 gestartet hatte. Michael Schumacher absolvierte am 25. August 1991 in Spa-Francorchamps im Jordan seinen ersten Grand Prix, feierte ein Jahr später genau hier seinen ersten Formel-1-Sieg und gewann auf der Achterbahnfahrt in den Ardennen so oft wie kein anderer, und zwar sechsmal.
"Es ist ein ganz spezieller Moment für mich und meine Familie. Ich bin glücklich, auf dieser besonderen Strecke auch meine Spuren zu hinterlassen", sagte Mick Schumacher zu seiner Spa-Premiere. In den Nachwuchsserien war er unweit der deutschen Grenze allerdings bereits am Start gewesen.
Wie es für den 22-Jährigen nächstes Jahr in der Formel 1 weitergeht, ist noch nicht klar. "Wir sind bei den finalen Schritten, das Ganze fertig zu machen", sagte Schumacher, ohne Details zu nennen. Er wurde immer wieder mit einem Wechsel zu Alfa Romeo in Verbindung gebracht, Haas plant aber weiter mit ihm. "Ich bin glücklich über meine Fortschritte", sagte er.