Die Premiere der Formel 1 ging an Max Verstappen. Der Niederländer gewann am Samstag in Silverstone mit seinem Red Bull das erste Sprintrennen der Geschichte vor Lewis Hamilton im Mercedes und kassierte dafür drei Punkte für die WM-Wertung. Der Brite erhält zwei Punkte, einen Zähler bekommt dessen auf Rang drei gefahrener Teamkollege Valtteri Bottas.
Verstappen, von Platz zwei aus ins Rennen gegangen, verzeichnete den besseren Start, wehrte in der ersten Runde alle Engriffe von Hamilton ab und ließ sich dann in seinen Kreisen nicht mehr stören. Am Ende war der Sieg ungefährdet. In der WM-Wertung führt der 23-Jährige mit 185 Punkten vor Hamilton (152). Der Niederländer startet nach diesem Erfolg im britischen Grand Prix am Sonntag (1.00 Uhr, ORF 1) aus der Pole Position. Die Sprint-Reihenfolge ist identisch mit der Startaufstellung für das Sonntag-Rennen.
Reifenstrategie großes Thema
Für Verstappen ist es die vierte Pole Position in Serie und die achte insgesamt in seiner Karriere. "Ein guter Job", funkte er an seine Crew. "Ich habe einen wirklich guten Start gehabt, das war toller Fight mit Lewis so früh. Man konnte sehen, dass wir die Autos wirklich gefordert haben, weil es so viel Blasenbildung an den Reifen gab", erklärte Verstappen später.
Red Bull brach damit die Quali-Vorherrschaft von Mercedes. Die "Silberpfeile" hatten im britischen Motorsport-Mekka von 2013 bis 2020 jede Pole Position erobert. Hamilton bedankte sich an erster Stelle bei den zahlreichen Fans, die mit dem Segen der britischen Regierung in Massen nach Silverstone gekommen waren. "Ich habe heute alles gegeben, es tut mir leid, dass ich es nicht für sie gewinnen konnte", führte der siebenfache Weltmeister aus. "Morgen werden wir wieder kämpfen, aber die sind einfach so stark, vor allem Max."
Wie Verstappen sprach auch Red-Bull-Berater Helmut Marko die Materialschlacht - sprich die Reifen-Thematik - an. Verstappen habe das Rennen zwar kontrolliert, "aber es war ein Zittern, denn wir hatten auch ziemliche Vibration. Ich glaube, die hat Bottas zumindest auch gehabt, und auch beim Hamilton ist der Reifen schon teilweise in Auflösung gewesen. Also das wird morgen eine ganz schwierige Sache", meinte der Steirer im ORF-Fernsehinterview. In Hinblick auf den Sonntag müsse man "die Reifenstrategie deutlich überdenken".