Es war eine ziemliche Überraschung, dass Max Verstappen ausgerechnet in Paul Ricard die Pole-Position für den Frankreich-GP (Liveticker zum Nachlesen) geholt hat. Red Bull Racing hat es aber mit einer flacheren Flügeleinstellung probiert, die zwar weniger Abtrieb in den Kurven generiert, dafür aber für einen besseren Topspeed auf den Geraden sorgt. Und weil der Anpressdruck in den Kurven dennoch gut genug war, konnte Verstappen, auch mit einem nun den Regeln angepassten "Flexi-Wing", die favorisierten Mercedes in Schach halten.
Abtrieb schien er aber schon in Kurve eins zu wenig gehabt zu haben. Auch der zunehmende Wind von hinten war nicht förderlich. Er rutschte prompt hinaus, kurvte irgendwie wieder zurück ins Feld, freilich hinter Lewis Hamilton. Das Problem: genau in dieser Kurve gibt es eine exakte Regel, wie man zurück auf die Strecke fahren muss. Von Seiten der Rennleitung gab es aber keinerlei Sanktionen.
Das Hauptproblem trat nach acht, neun Runden auf. Als schon Lewis Hamilton in die Box funkte, dass er befürchte, die Reifen könnten weniger lange halte als man berechnet habe. So kann man gespannt auf die weiteren Strategien sein.
Damit sollte eine Einstopp-Strategie gar nicht mehr möglich sein. Als erster wechselte schon in Runde 15 Charles Leclerc seine Reifen. Der Monegasse ist damit auf Rang 17 zurückgefallen. Bottas folgte schon in Runde 18. Und wie die Reifen abbauen, zeigt der Gummiabrieb abseits der Ideallinie.
Schon in Runde 19 kam Verstappen an die Box, eine Runde später Hamilton. Und da reichte es dem Niederländer, mit dem "under cut" die Führung zurückzuerobern. Aber das Reifenmanagement wird das Rennen weiter mitentscheiden.
Weil Verstappen auch schon bald funkte: "Mit diesem Tempo können wir nicht bis zu Schluss fahren." Da zog Red Bull den zweiten Stopp vor, holte sich in Runde 33 noch einmal den Medium, für 20 Runden. Verstappen drehte dann eine schnelle Runde nach der anderen. Und rückt immer näher.
Zwei Runden vor Schluss war es dann soweit. Mit Hilfe von DRS zog Verstappen an Hamilton vorbei und baut die WM-Führung aus. Und jetzt kommt der Doppel-Header in Spielberg.