Die Formel 1 erfindet sich immer wieder neu. So wird bereits heuer ein neues Qualifying-Format getestet. Bei drei Rennen wird die Poleposition in Form eines Sprintrennens ausgefahren. Das soll für mehr Spannung sorgen. Aber wie schaut das neue Renn-Wochenende im Detail aus? In wenigen Fragen und Antworten ist das leicht erklärt.
1. Wie läuft so ein Sprintrennen ab?
Das Qualifikationsrennen wird am Samstag ausgetragen. Es ist ein "kleiner Grand Prix" über 100 Kilometer, soll nicht länger als 25 bis 30 Minuten dauern. Die ersten drei des Sprintrennens erhalten auch WM-Punkte. Drei gibt es für den Sieger, zwei für den Zweiten, einen für den Dritten. Eine Siegerehrung wird es für das Quali-Rennen nicht geben.
2. Wie wird die Startaufstellung für das Sprintrennen ermittelt?
Das in drei Segmente (Q1, Q2, Q3) unterteilte Qualifikationstraining, das ja in der Vergangenheit durchaus für Kurzweil gesorgt hat, bleibt weiterhin ein zentrales Element. An einem Wochenende mit Sprintrennen rückt es nur auf den Freitag vor. Daher wird es auch nur mehr zwei freie Trainings zu je einer Stunde geben. Am Freitag- und Samstagvormittag.
Die Reifenregel ändert sich gewaltig. Im Qualifying am Freitag darf man nur mit weichen Reifen fahren. Für den eigentlichen Grand Prix am Sonntag ist die Reifenwahl dann aber völlig freigestellt. Regnet es bei einem Qualifying am Freitag, gibt es zusätzlich einen Satz Intermediates.
3. Dürfen am Auto zwischen Sprint-, Qualifikations- und Hauptrennen Änderungen vorgenommen werden?
Grundsätzlich kommen die Fahrzeuge nach dem Sprint-Qualifying in den Parc ferme. Hauptteile zu tauschen wird so nicht möglich sein. Damit soll ausgeschlossen werden, dass Teams sogenannte "Qualifikations-Autos" extra bauen. Sicherheitsrelevante Teile, wie Bremsen, dürfen getauscht werden. Auch an beschädigten Teilen darf man Änderungen vornehmen. Zwischen Qualifying und Sprint-Qualifikation dürfen außerdem Aufhängungselemente, Federn und Dämpfer verändert werden. Einen gewissen Spielraum soll es auch geben, falls die Temperaturen zwischen den Tagen zu extrem wechseln.
4. Waren alle Teams mit der Regeländerung sofort einverstanden?
Im Grunde schon. Vor allem hat sich das Übergangsjahr dazu regelrecht angeboten. Wenn nicht heuer, wann dann, hieß es. Für die Extrarennen am Samstag wird es auch Extrageld geben. Und die Idee mit einer auf den Kopf gestellten Startreihenfolge hat man sofort verworfen, das würde zu sehr in die DNA der Formel 1 eingreifen.
5. Wie soll es in Zukunft weitergehen?
Natürlich wird am Ende des Jahres genau evaluiert, was das neue Format gebracht hat. Welche Vorteile, sportliche wie kommerzielle, daraus gezogen werden konnten. "Es wird auch in Zukunft nicht bei jedem Grand Prix das Format mit dem Sprint-Qualifying angewendet werden. Ich kann mir vorstellen, dass das in Monaco zielführend ist", sagt Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn.