Unbeirrt von einem Red-Bull-Crash und einem verirrten Hund hat sich Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton auf den Großen Preis von Bahrain eingestimmt. Knapp zwei Wochen nach dem Gewinn seines siebenten WM-Titels in der Türkei sicherte sich der britische Mercedes-Pilot die Tagesbestzeit am Freitag in Sakhir. Hamilton verwies in 1:28,971 Minuten den niederländischen Red-Bull-Piloten Max Verstappen (+0,347 Sekunden) auf den zweiten Platz.
Dritter wurde unter Flutlicht Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas, dem 0,365 Sekunden auf die schnellste Runden fehlten. Der letztlich zehntplatzierte Alexander Albon im zweiten Red Bull zerstörte sein Auto inmitten der zweiten Session am Nachmittag. Der Thailänder, der um seinen Verbleib in der Formel 1 kämpfen muss, bescherte seinen Mechanikern damit hektische Abendstunden am Persischen Golf.
Albon blieb unverletzt
Albon blieb bei dem Crash ersten Informationen zufolge aber unverletzt. Ein zweites Mal musste die Einheit kurze Zeit mittels Roter Flagge unterbrochen werden, da sich ein Hund auf das Streckengelände verirrt hatte. Der Vierbeiner fand schließlich aber einen Ausgang und suchte das Weite.
"Wenn ich gewusst hätte, dass Hunde erlaubt sind, hätte ich meinen auch mitgebracht", scherzte Ferrari-Pilot Sebastian Vettel, der einen Labrador besitzt, über den Boxenfunk. "Allerdings ist er in Quarantäne, das hätte also nicht funktioniert", fügte er dazu. Davor hatte er schon die Titelzeile des einstigen Hitsongs "Who Let The Dogs Out" (Wer hat die Hunde rausgelassen?) angestimmt.
Holt Hamilton noch Schumacher und Vettel ein?
Hamilton ließ sich nach seiner ersten Trainingsbestzeit aber von diesen Zwischenfällen nicht ablenken. Der 35-Jährige will seinen zehn Saisonsiegen noch drei weitere auf den Schlussetappen hinzufügen. Damit würde er mit den Deutschen Michael Schumacher und Vettel gleichziehen, was Siege in einer Saison betrifft. Hamilton und Mercedes haben ihre Spitzenpositionen am Jahresende schon sicher - nur der Finne Bottas hat seinen zweiten Platz noch nicht perfekt gemacht.
Ferrari hat noch ein Ziel
Ferrari kann indes hoffen, in der Konstrukteurswertung noch Dritter zu werden. Das würde den Italienern mehrere Millionen Euro an Prämien einbringen. Dafür müssen Vettel und sein Teamkollege Charles Leclerc aber an allen der drei letzten Wochenenden in dieser Saison substanziell punkten. Denn im Kampf um Rang drei hat Racing Point (154) aktuell die besten Karten, McLaren (149) und Renault (136) liegen dahinter.
Erst dann kommt das Ferrari-Team (130), das am Freitag von der Spitze weit entfernt war. Hamilton lag am Ende seiner schnelleren zweiten Einheit satte 1,139 Sekunden vor Vettel, der Zwölfter war. Leclerc belegt mit 1,436 Rückstand nur Platz 14.