Saudi-Arabien wird im kommenden Jahr erstmals Veranstalter eines Formel-1-Grand-Prix sein. Dies wurde am Donnerstagnachmittag von der Motorsport-Königsklasse offiziell bestätigt. Das Nachtrennen auf einem Stadtkurs in der zweitgrößten saudischen Stadt Jeddah im Westen des Landes am Roten Meer soll als vorletzter WM-Lauf vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi im November 2021 stattfinden.
"Die Region ist sehr wichtig für uns", betonte Formel-1-Geschäftsführer Chase Carey und verwies auf 70 Prozent der saudischen Bevölkerung, die unter 30 Jahre alt sei. Man sei gespannt, "neue Fans" zu erschließen.
Fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders im arabischen Raum sind seit Jahren Bahrain und Abu Dhabi als traditionell letztes Saisonrennen. Der saudische Mineralöl-Konzern Aramco ist seit diesem Jahr Hauptsponsor der Königsklasse.
Kritik von Amnesty International
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte zuletzt scharfe Kritik geübt, weil Saudi-Arabien mit dem Gastspiel der Rennserie von der schlechten Menschenrechtslage im Staat ablenken wolle. Die Formel 1, für die finanzielle Aspekte im Vordergrund stehen, plant für 2021 insgesamt 23 Grand Prix. Die Saison soll wie gewohnt in Australien am 21. März beginnen. Der vollständige provisorische Kalender soll Carey zufolge "in den nächsten Wochen" vorgestellt werden. Der Große Preis von Österreich soll am 4. Juli in Spielberg stattfinden.