Ineos ist eine Unternehmensgruppe chemischer Betriebe. Mit dem Zukauf anderer Geschäftszweige expandiert die Gruppe um den Vorstandsvorsitzenden Jim Ratcliffe enorm. Und der Chef hat ein Faible für den Leistungssport auf höchster Ebene. So gehört das Ineos-Radteam (Bernal, Froome etc.) zu den besten der Welt. Für 100 Millionen Euro wurde der französische Fußball-Erstdivisionär OGC Nizza gekauft, mit Ben Ainsle soll endlich einmal der „America’s Cup“ der Segler nach England geholt werden. Seit heuer ist Ineos einer der Hauptsponsoren beim Mercedes AMG F1 Team. Weil Ineos keine halben Sachen macht, liegt der Verdacht nahe, dass man gleich als eigenes Team in die Formel 1 einsteigen will. Eventuell mit Mercedes als Motorenpartner, oder als Anteileigner am Mercedes-Rennstall.
Damit wird auch die Rolle von Toto Wolff mehr und mehr hinterfragt. Zumal der Wiener im heurigen Jahr oftmals selbst angedeutet hat, wie sehr die Aufgabe als Mercedes-Motorsportchef und der dichte Rennkalender Spuren hinterlässt. Und in Mugello sagte Wolff dem ORF, dass Mercedes wohl in der Formel 1 bleiben werde, die Rolle seiner Person ließ der dabei aber völlig offen. „Es ist noch nicht klar, welche Position ich erfüllen werde. Auf alle Fälle fühle ich mich Mercedes doch sehr verbunden. Aber auch die Familie ist wichtig“, so Wolff, der selbst 30 Prozent Anteile am Formel-1-Team hält.