Valtteri Bottas hat dem ersten Trainingstag für den Grand Prix der Toskana in Mugello seinen Stempel aufgedrückt. Der Finne fuhr am Freitag in beiden Einheiten die schnellste Rundenzeit und klassierte sich damit in der zweiten Session vor seinem Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton. Der Formel-1-Weltmeister lag 0,2 Sekunden zurück, aber noch knapp vor dem Niederländer Max Verstappen im Red Bull.

Die Farbe Rot steht an diesem Wochenende, an dem das Team Ferrari das Jubiläum des 1.000. Starts in der Formel 1 begeht, im Mittelpunkt. Die Autos von Charles Leclerc und Sebastian Vettel sind in Erinnerung an die legendären Gefährte der 1950er-Jahre in einem dunkleren Ton gehalten. Daneben haben sich auch die Verantwortlichen des Internationalen Automobil-Verbandes (FIA) etwas einfallen lassen: Das vom Deutschen Bernd Mayländer pilotierte Safety-Car kommt nicht im traditionellen Silber, sondern in leuchtendem Rot daher.

Für Leclerc und Vettel wird es auf der erstmals für ein Formel-1-Rennen genutzten, hauseigenen Strecke von Ferrari unter normalen Umständen aber nichts zum Feiern geben. In der aussagekräftigeren Rangliste des zweiten Trainings fanden sich der Monegasse und der Deutsche mit rund eineinhalb Sekunden Rückstand auf Bottas auf den Plätzen 10 und 12 wieder.

Vettel musste sein Dienstfahrzeug am Ende der zweiten Session noch dazu mit einem Antriebsproblem ausrollen lassen. Davor leistete sich der Deutsche bereits einen Dreher, der aber keinen Schaden verursachte. Der 33-Jährige hatte am Vortag seinen Wechsel von Ferrari zu Aston Martin mit Beginn der Saison 2021 öffentlich gemacht. Bei der Scuderia hatte er heuer keinen neuen Vertrag mehr über die laufende Saison hinaus erhalten.

Das Trio Bottas, Hamilton und Verstappen lag deutlich vor dem Rest des Feldes. Der Thailänder Alexander Albon im zweiten Red Bull büßte fast eine Sekunde auf Bottas ein.

Schneller als Leclerc und Vettel waren auch die beiden Renaults von Daniel Ricciardo und Esteban Ocon, Sergio Perez im Racing Point, der nächstes Jahr zu Aston Martin mutiert, Monza-Gewinner Pierre Gasly im AlphaTauri und Kimi Räikkönen im Alfa Romeo. Der Finne, der in Mugello vor 20 Jahren seine allerersten Testrunden in einem Formel-1-Wagen absolviert hatte und danach von Teamgründer Peter Sauber engagiert wurde, belegte Platz neun.

Erstmals in diesem Jahr waren am Freitag nördlich von Florenz trotz der Coronakrise wieder Fans dabei. Bei den ersten acht Saisonläufen fuhren Hamilton und Co. vor leeren Tribünen. In Mugello dürfen täglich knapp 3.000 Personen das Geschehen verfolgen. Der Grand Prix rückte in den Notkalender, da Rennen in Amerika und Asien aufgrund der Pandemie nicht möglich sind.