Lewis Hamilton ist auf die Pole Position für den Großen Preis von Spanien gerast. Der sechsmalige Formel-1-Weltmeister setzte sich am Samstag auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya vor seinem Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas durch. Auf der entscheidenden Runde war der Brite um 59 Tausendstelsekunden schneller als der Finne. Dritter war erwartungsgemäß Max Verstappen im Red Bull.
Für Hamilton war es die vierte Pole im sechsten Rennen in diesem Jahr und die 92. in seiner Karriere. In Spanien startet der 35-Jährige am Sonntag (15.10 Uhr/live ORF 1 und Sky) zum fünften Mal von ganz vorne, er strebt denn auch seinen fünften Sieg an.
"Auf der zweiten Runde konnte ich nicht schneller fahren, das war eigentlich keine gute Runde. Die erste war gut, die hat zum Glück gereicht", meinte Hamilton nachher etwas abgekämpft. Denn die Hitze in Katalonien setzt den Piloten extrem zu. "Auch mit den Reifen ist das ein echter Kampf da draußen", verriet der WM-Titelverteidiger. "Man muss noch mehr auf dem Gaspedal aufpassen."
Hamilton liegt in der WM-Wertung vor dem sechsten Lauf der wegen der Coronakrise verspätet gestarteten Saison genau 30 Punkte vor Verstappen, der zuletzt in Silverstone gewonnen hatte. Dritter ist Bottas, ihm fehlen 34 Punkte auf seinen Teamkollegen.
"Ich habe gewusst, dass es wie immer eng wird mit Lewis", sagte der Finne nach dem Qualifying. "Ich habe mich im Lauf der Session gesteigert, speziell im dritten Sektor, aber es hat nicht ganz gereicht. Das ist etwas ärgerlich." Er werde versuchen, beim Start aus der zweiten Position anzugreifen. "Es ist ein langer Weg bis zur ersten Kurve, und ich will als Erster dorthin kommen."
Verstappen hatte sieben Zehntelsekunden Rückstand auf Hamilton, über die Renndistanz rechnen sich der Niederländer und seine Red-Bull-Crew aber Chancen auf den Sieg aus. "Das ist das Maximum für uns im Moment. Ich hoffe, wir können im Rennen ein bisschen schneller sein", erklärte Verstappen, der seinen Teamkollegen Alexander Albon zum sechsten Mal in diesem Jahr in der Qualifikation hinter sich ließ. Der Thailänder belegte den sechsten Rang, zwischen die beiden Red-Bull-Wagen drängelte sich Racing Point mit Rückkehrer Sergio Perez und Lance Stroll.
Nur eine Randnotiz war erneut Ferrari. Charles Leclerc musste sich mit dem neunten Platz begnügen, Sebastian Vettel schaffte es als Elfter abermals nicht in den entscheidenden Quali-Abschnitt. Bei seinem Auto gebe es "immer noch Dinge, wo ich keine Antwort habe", sprach im Anschluss bei den TV-Interviews eine gewisse Ratlosigkeit aus dem Deutschen. "Ich versuche jedes Mal, den Resetknopf zu drücken. Mehr kann ich nicht machen."