Mit einer Notregel will der Weltverband auch dann einen Formel-1-Weltmeister küren, wenn nicht wie vom Reglement gefordert auf mindestens drei Kontinenten gefahren werden kann. Einem Bericht des Fachmagazins "Auto, Motor und Sport" zufolge will sich der Internationale Automobilverband (FIA) in diesem Fall auf höhere Gewalt wegen der Coronavirus-Pandemie berufen.
Eigentlich verlangt Artikel 2.4.3.b.ii des Internationalen Sportkodex der FIA die Austragung von Läufen auf drei Kontinenten, damit die Serie als Weltmeisterschaft gilt. Wegen der Corona-Krise erscheint dies aber in dieser Saison unwahrscheinlich. Die bisher im Notkalender bestätigten 13 Grand Prix finden ausschließlich in Europa statt. Auf die bisherigen drei Rennen in Österreich und Ungarn folgen zweimal Großbritannien, dreimal Italien, Spanien, Belgien, Russland, Portugal und der Nürburgring als Gastgeber.
Der Saisonauftakt in Australien war kurzfristig abgesagt worden. Auch in den USA, Kanada, Mexiko und Brasilien kann nicht gefahren werden. Abschließen will die Formel 1 ihre Saison in Asien. Vor den bereits offiziell angepeilten Rennen in Bahrain und Abu Dhabi im Dezember könnten Medienberichten zufolge noch Auftritte in China, Vietnam und Malaysia im November stattfinden.
Auch wenn am Ende nur auf maximal zwei Kontinenten gefahren wird, soll es aber einen Champion geben. Dies habe die FIA unter Berufung auf die "außergewöhnlichen Umstände" bestätigt, schrieb das Magazin.