Das Formel-1-Team von Renault hat nach dem Grand Prix der Steiermark Protest gegen Konkurrent Racing Point eingelegt. In einem Statement am Sonntagabend hieß es, man bitte die Stewards um eine Klarstellung, ob das diesjährige Racing-Point-Auto dem Regulativ entspricht. Racing Point gibt offen zu, dass der Wagen eine Kopie des Mercedes der vergangenen Saison ist. Das ist aber nicht per se verboten.
"Ich denke nicht, dass das, was wir tun, irgendetwas Neues ist", hatte Andy Green, der Technische Direktor bei Racing Point, bereits im Februar gesagt. "Das Konzept eines anderen Teams zu nehmen und es selbst zu machen, das hat in der Formel 1 seit jeher Tradition." Mercedes stellt dem Rennstall von Geschäftsmann Lawrence Stroll die Motoren zur Verfügung, in den Autos des Mexikaners Sergio Perez und des Kanadiers Lance Stroll, des Sohns des Teambesitzers, entsprechen aber auch das Getriebe und andere Teile dem 2019er-Mercedes.
Renault und Racing Point waren schon früher wegen regeltechnischer Fragen aneinandergeraten, auf der Strecke sind die beiden Mittelfeld-Teams regelmäßig in Zweikämpfe verstrickt. Am Sonntag belegte Perez im Rennen auf dem Red Bull Ring in Spielberg vor Stroll den sechsten Platz, Renault-Fahrer Daniel Ricciardo aus Australien war hinter dem Racing-Point-Duo Achter.