So wie alle Fahrer waren Sie in der Coronapause praktisch zum Nichtstun gezwungen. Wie haben Sie die Zeit verbracht bzw. wie konnten Sie sich am besten auf den Re-Start in Spielberg vorbereiten?

MAX VERSTAPPEN: Nun, die Zeit war wirklich nicht so einfach. Ich hatte noch nie in meiner Karriere so eine lange Unterbrechung. Aber ich konnte mich trotzdem sehr gut vorbereiten, saß viel am Heim-Simulator und meine Fitness ist auch ganz ausgezeichnet. Das Trainingspensum wurde noch erhöht, als feststand, dass die Saison mit den Rennen auf dem Red-Bull-Ring beginnt. Man konnte zwar nicht viel herumfahren, aber von zu Hause ging das auch sehr gut. Aber das Wichtigste ist: Wir fahren wieder, endlich.

Und trotzdem lief es beim ersten Grand Prix nicht unbedingt nach Wunsch, vor allem, weil Sie ja in den vergangenen Jahren hier gewinnen konnten.

Ja, das war eher bedauerlich. Es kann aber nur besser werden, denn im Grunde stehe ich nach dem Ausfall auf dem 20. Platz. Und ab so einem Zeitpunkt gilt für mich nur: Ich muss aufholen. Und zwar gewaltig!

Konnten Sie irgendetwas verändern an den freien Tagen seit vergangenem Sonntag?

Nun, wir haben schon ein paar Ideen, das eine oder andere besser zu machen. Im Grunde sind wir ja nicht schlecht aufgestellt, wir bewegen uns im Bereich der Mercedes. Aber manchmal läuft es eben nicht nach Wunsch. Damit muss man sich aber abfinden, das gehört einfach dazu. Ich freue mich jetzt umso mehr auf das nächste Wochenende, auf das zweite Rennen in Spielberg. Und darauf, dass wir ein positiveres Ergebnis erzielen. Im Qualifying waren wir etwas schwächer als Mercedes, diese Lücke müssen wir schließen. Unser Renntempo ist wohl besser, aber es gibt noch einiges zu tun. Unsere Ingenieure arbeiten mit Hochdruck, wir haben Ideen und kennen die Richtung, die wir für das kommende Rennen gehen müssen. Das ist alles doch sehr positiv.

Jetzt benötigen Sie für eine Runde auf dem Red-Bull-Ring nur etwas mehr als eine Minute. Das macht die Sache noch enger, gerade im Qualifying.

Im Grunde sollte es egal sein, ob wir eine oder zwei Minuten brauchen. Wichtig ist, ein schnelles Auto zu haben. Aber was wir gesehen haben: Die Mittelfeldteams haben etwas aufgeschlossen.

Es dreht sich alles um eine schnelle Rundenzeit, dafür hat Red Bull Racing mit TAG Heuer ja den richtigen Partner?

Ja, und ob (lacht). Ich habe die brandneue Red-Bull-Racing-Sonderedition von TAG bekommen, schaut richtig gut aus, passt zu mir und macht Spaß.

Spaß beiseite. Sie hatten jetzt ja auch in Spielberg ein paar Tage Freizeit. Wie haben Sie diese verbracht?

Die Umgebung ist wirklich schön. Ich habe ein paar Läufe mit meinem Trainer unternommen, am Montag etwas ausgespannt, mit den Ingenieuren geplaudert. Am Dienstagabend gab es ein Team-Grillfest, eine gute Möglichkeit, auch innerhalb unserer Blase ein bisschen Spaß zu haben. Wir können ja fast nirgendwo hingehen.

Was soll das kommende Wochenende nun wirklich bringen?

Wir werden auf alle Fälle das Auto besser verstehen. Ich finde es gut, dass wir noch einmal auf der gleichen Strecke fahren, das gibt ganz gute Vergleichswerte. Und es könnte auch regnen. Da beginnt vieles wieder von vorne, weil keiner weiß, wie wettbewerbsfähig man im Nassen ist.

Sie haben hier in den letzten beiden Jahren gewonnen. Vor Tausenden holländischen Fans. Es war fast ein Heim-GP. Heuer gibt es keine Zuschauer, leidet da nicht die Stimmung, die Atmosphäre?

Ja, es ist schade, dass wir keine Fans haben, aber wir mussten die Saison starten. Die Atmosphäre ist anders, auch im Fahrerlager ist es sehr leer.

Die WM ist heuer eher kurz. Ausfälle darf man sich kaum leisten. Einen hatten sie jetzt schon. Wie stehen die Chancen?

Sie sind nach wie vor intakt. Wir dürfen nur nicht nachlassen und müssen immer alles geben.

Umfrage: