Es ist etwas ruhig um den ehemaligen Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso. Aber auch seine WM-Jahre liegen schon eine Weile zurück. 2005 und 2006 holte er den Titel in der Formel 1.Mit Renault. Und genau zum französischen Hersteller kehr er nun wieder zurück. Alonso ersetzt den Australier Daniel Ricciardo, der zu McLaren wechseln wird.
Vor 15 Jahren war noch Flavio Briatore der große Manager bei Renault. Später, bei Ferrari ist er ebenso gescheitert wie heute Sebastian Vettel. Von seiner Zeit bei McLaren (2015-2018) blieben nur die süffisanten Bemerkungen über die Unzulänglichkeit seines Autos samt Honda-Motor übrig.
Er hat die Formel 1 verlassen, setzte sich die Triple-Crown (Formel-1-WM, Indy-500-Sieg, Le-Mans-Sieg) zum hehren Ziel. Le Mans konnte er gewinnen, in Amerika hat’s nicht funktioniert, 2019 konnte er sich für Indianapolis nicht einmal qualifizieren. Dafür nahm er heuer auch noch die Rallye Dakar in Angriff.
Und 2021 fährt er wieder, wie es Renault selbst in der Aussendung schreibt, für sein Herz-Team, für seine Familie. Schon damals (2003 bis 2006, 2008-2009) wehten hellblaue Fahnen über dem Circuit de Catalunya, man wusste es nicht, ob es Flaggen für Renault oder für Alonsos Heimatregion Asturien waren. Die Farben waren ident.
Ein Held ist er in Spanien nach wie vor, der kompletteste Rennfahrer ist er garantiert. Nach einem Jahr ohne Formel 1 hat „ihm gutgetan, er hat sich entgiftet und wirkt gelassener“, sagt heute Flavio Briatore.
Mutig ist die Entscheidung dennoch, von beiden Seiten. Renault fährt schon seit Jahren der Spitze hinterher. Und ob das Alonso regeln kann, bleibt auch abzuwarten.
Dass er noch Rennen gewinnen kann, traut man ihm zu, der dritte WM-Titel scheint in sehr weiter Ferne zu liegen, vor allem weil Renault seit Jahre vergeblich versucht, auch nur in Schlagdistanz zu den Branchenführenden zu kommen. Auf alle Fälle geht damit eine weitere Tür für Sebastian Vettel im Formel-1-Starterfeld für 2021 zu.
Die Statistik spricht dagegen
Der älteste im Fahrerfeld ist der Spanier damit aber nicht. Kimi Räikkönen feiert bereits am 17. Oktober seinen 41. Geburtstag. Nur: die Statistik spricht eindeutig gegen die Altersklasse 40+. In den letzten 834 Grand Prix, das umfasst immerhin eine Zeitspanne eines halben Jahrhunderts, konnte sich nur ein einziger Fahrer einmal aufs oberste Treppchen stellen. Nigel Mansell gewann 1994 den Grand Prix von Adelaide mit einem Williams-Renault. Damals war der Brite 41, am 8. August feiert er seinen 67. Geburtstag. Es war das Jahr, in dem Ayrton Senna mit dem Williams in Imola tödlich verunglückt war.
Die Alonso-Mania wird auf alle Fälle wieder neuen Schwung erleben. Als Träger des Prinz-von-Asturien-Preises und als Mitglied der Ehrenlegion Spaniens geniest bestenfalls ein Marc Marquez oder ein Carlos Sainz senior die Popularität unter den Motorsportfans.