In einer Hinsicht sind die USA der Welt voraus, wenn man so will. Die wichtigste Motorsportserie des Landes fährt schon wieder, in Washington, ohne Zuschauer. Den Sieg holte sich Kevin Harvick, es war sein 50. Erfolg, er „feierte“ ihn mit Mund-Nasen-Schutz. Und meinte: „Wir vermissen die Fans.“
Fans, die man auch in Österreich vermissen würde – noch wartet man ja überhaupt auf das „grüne Licht“ durch das Gesundheitsministerium, dem das Konzept für das Doppel zum Start – am 5. und 12. Juli sollen in der Steiermark die ersten beiden Rennen der Saison gefahren werden – übermittelt wurde. Grundsätzlich gibt man sich zu dem Konzept aber nach wie vor bedeckt, auch am Ring. Dort wurde zwar auch am Wochenende mit Testfahrten gestartet („Da war der Ring aber nicht Veranstalter“, wurde mitgeteilt), sonst aber will man warten, bis es eben das offizielle O. k. zum Plan gibt.
Gesundheit steht an oberster Stelle
Auch wenn es eine nicht unwichtige Ergänzung zu den Worten von Helmut Marko am Sonntag in der Sendung „Sport am Sonntag“ gibt: Zuschauer, wie sie der Grazer Motorsportverantwortliche bei Red Bull angekündigt hat, sind kein Thema, selbst wenn es weitere Lockerungen geben sollte. Schon der steirische Sportlandesrat Christopher Drexler, der sich in der Sache als „Vermittler“ sieht, wenn es um die Abklärung der offenen Fragen geht, meinte: „Das medizinische Konzept soll die Basis darstellen, um den Schutz der Gesundheit zu gewährleisten und eine etwaige Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Das steht an oberster Stelle.“
In der Region warten alle gespannt auf das „Go“. Die Hotels rund um den 5. Juli sind ohnehin gebucht, auch eine „Verlängerungswoche“ wäre kein Problem – allein in der Region sind 6000 Betten verfügbar. Am Ring, der nach dem Abgang von Philipp Berkessy von einem „Management Board“ bestehend aus vier Personen geführt wird, arbeitet man indes die Anforderungen Punkt für Punkt ab, dabei wisse man noch gar nicht, wie viele Personen pro Team wirklich kommen.
Auch das Militärkommando Steiermark nahm mit dem Ministerium betreffend die Nutzung des Fliegerhorsts Zeltweg Kontakt auf. Oberst Gerhard Schweiger: „Das Bundesheer steht dem Ansinnen grundsätzlich positiv gegenüber, aber die Details müssen noch geklärt werden.“