"Es ist schade, dass hier ein bisschen eine Ära zu Ende geht", sagte der Wiener Toto Wolff der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Vettel hatte sich mit der Scuderia nicht auf einen neuen Formel-1-Vertrag einigen können.
"Sein Wort hat Gewicht in der Formel 1. Er ist auch ein bisschen so etwas wie ein Gegenpol zu der Generation der Jungen Wilden, die seit ein paar Jahren in den Sport strebt", sagte Wolff. Der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel (32) habe die Motorsport-Königsklasse über mehr als zehn Jahre mitgeprägt, befand der Mercedes-Teamchef. In den Vorjahren hatte er sich intensive Duelle mit Silberpfeil-Star Lewis Hamilton geliefert.
Zuletzt war auch darüber spekuliert worden, ob Vettel 2021 im Mercedes fahren könnte. Die Verträge von Hamilton (35) und Teamkollege Valtteri Bottas (30) laufen ebenfalls nach dieser Saison aus. "Kein gutes Team wird es einfach ignorieren, wenn ein vierfacher Weltmeister plötzlich auf dem Transfermarkt auftaucht", sagte Wolff. Mercedes sei aber zunächst zur Loyalität gegenüber seinen aktuellen Piloten verpflichtet.
Dass der Werksrennstall des deutschen Autobauers gerne wieder einen deutschen Fahrer engagieren würde, bestritt Wolff. "Als Mercedes-Team wollen wir die besten Autos bauen und dafür die besten Fahrer haben, dabei spielt die Herkunft keine Rolle", sagte der 48-Jährige.
Vettel kehrt Ferrari nach sechs Jahren den Rücken. Als Nachfolger steht bereits der Spanier Carlos Sainz (25) fest. Dessen Cockpit bei McLaren übernimmt Daniel Ricciardo (30), der dafür Renault verlässt. Vettel ließ offen, ob er weiter in der Formel 1 fahren will oder seine Karriere in der Rennserie beendet.
Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone rät Vettel zu einem kompletten Neustart bei einem kleineren Team. "Er sollte etwas Neues aufbauen - wie damals, als er bei Red Bull angefangen hat", sagte der 89-jährige Brite der "Bild am Sonntag". Mit Red Bull hatte der Deutsche von 2010 bis 2013 alle seine WM-Titel gewonnen.