Sebastian Vettel wird Ferrari nach sechs Jahren Ende 2020 verlassen. Das soll "Motorsport-Total.com" aus zuverlässiger Quelle erfahren haben.Die Scuderia aus Maranello bestätigte am Dienstag in einer Aussendung auch offiziell den Bericht. Auch in den sozialen Medien wies das Team aus Maranello darauf hin, dass man sich geeinigt habe, "den Vertrag nicht zu verlängern".

Gerüchte in der italienischen Presse besagen, dass ihm Renault bereits ein konkretes Angebot unterbreitet haben soll. Dort hat Daniel Ricciardo nach zwei erfolglosen Jahren die Lust auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit verloren, heißt es.

Der geplatzte Traum vom Titel

Bisher jagte Vettel vergeblich seinem Traum hinterher, genau wie sein Landsmann und großes Vorbild Michael Schumacher mit Ferrari Weltmeister zu werden. In der Vorsaison belegte er den enttäuschenden fünften Platz in der WM und musste sich erneut den übermächtigen Mercedes geschlagen geben.

Auch sein aufstrebender Teamkollege Charles Leclerc landete vor ihm. Der 22-jährige Monegasse unterschrieb bereits vor Weihnachten 2019 ein bis Ende 2024 gültiges Arbeitspapier. Leclerc ist die große Hoffnung des Teams für die Zukunft, während Vettel angeblich zuletzt nur noch einen Vertrag für ein weiteres Jahr angeboten bekommen haben soll.

Das scheint dem ehrgeizigen Ex-Red-Bull-Star zu wenig gewesen zu sein, obwohl Ferrari-Teamchef Mattia Binotto zuletzt immer wieder betonte, Vettel doch gerne halten zu wollen. Allerdings wurde auch über eine Gehaltskürzung von Vettel spekuliert. Er selbst hatte zuletzt in einer Videokonferenz gesagt, dass es keine Frist für eine Verlängerung gebe.

"Wie auch immer der Deal aussehen wird, das Team und ich werden uns damit wohlfühlen müssen", hatte der Deutsche, der seit seiner Ankunft bei Ferrari im Jahr 2015 nicht an die Erfolge mit Red Bull anknüpfen konnte, dabei verlauten lassen.

Seine vier WM-Titel gewann Vettel von 2010 bis 2013 mit dem lange Zeit fast unschlagbaren Red-Bull-Rennstall. Mit Ferrari klappte das nicht. Bekam er 2017 noch einen neuen Vertrag über gleich drei Jahre, läuft seine Zeit nun offenbar ab. Dass er 2020 doch noch mit der "Scuderia" Weltmeister wird, scheint unwahrscheinlich. Zum einen, weil der Brite Lewis Hamilton mit Mercedes erneut der übermächtige Favorit ist, zum anderen, weil völlig unklar ist, ab wann und wo in den kommenden Monaten überhaupt wieder gefahren werden kann.