Der Formel-1-Rennstall AlphaTauri bereitet sich auf den möglichen Start der neuen Saison im Juli in Spielberg auch mit einer Ersatz-Crew vor, falls es an der Rennstrecke zu einem positiven Corona-Test kommen sollte. Dies sagte Teamchef Franz Tost in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Montag).
"Wenn ein Mitarbeiter vom Virus befallen wird, gibt es gar keine Diskussion. Er muss dann entweder sofort ins Krankenhaus oder in häusliche Quarantäne. Die Entscheidung hängt von der Schwere des Falls ab", erklärte der 64-jährige Tiroler.
Mit Blick auf das weitere Team-Geschehen vor Ort werde dann geprüft, wo der Mitarbeiter tätig war, ob zum Beispiel direkt am Auto mit mehreren Mechanikern um ihn herum. "Dann muss man diese Mannschaft austauschen. Das bereiten wir gerade vor: Dass wir eine Austauschtruppe haben, die wir zur Strecke bringen können", sagte Tost. Bei Rennen in Europa ist das schnell möglich.
Ersatz für jeden Mechaniker
Der Rennstall, der wie Red Bull dem österreichischen Milliardär Dietrich Mateschitz gehört, seinen Sitz aber in Faenza in Italien hat, erarbeitete demnach einen Plan, "auf dem für jeden Techniker und Mechaniker ein Ersatz zu finden ist. Damit wir sicherstellen können, dass das Team an den Start gehen kann."
Tost geht davon aus, dass die Motorsport-Königsklasse mit zwei sogenannten Geisterrennen ohne Zuschauer an den beiden aufeinanderfolgenden ersten Juli-Wochenenden (5. und 12. Juli) auf dem Red Bull Ring in der Steiermark beginnen wird. "Ich wette um eine Flasche Wein, dass wir in Spielberg fahren", sagte der AlphaTauri-Teamchef voller Überzeugung.
Die ersten zehn Rennen des ursprünglichen Kalenders hatten wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt oder verschoben werden müssen. Die Formel-1-Bosse hoffen dennoch, 15 bis 18 Rennen in diesem Jahr starten zu können. Einen offiziellen neuen Rennkalender gibt es noch nicht.