Die Formel 1 will ihre wegen der Corona-Pandemie verschobene Saison mit einem Rennen in Österreich auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg am 5. Juli starten. Das teilte die Rennserie am Montag mit, nachdem das endgültige Aus für den ursprünglich am 28. Juni geplanten Frankreich-Grand-Prix feststand. die ersten Runden nach der Corona-Pause werden vor leeren Rängen gedreht. Die Anzahl der Österreich-Rennen ist weiterhin ungewiss.
Durch die Coronavirus-Pandemie sind mittlerweile die ersten zehn Saisonläufe verschoben oder abgesagt worden. Die Wunschvorstellung sei weiter ein Rennkalender mit 15 bis 18 Veranstaltungen. "Wir werden sobald wie möglich eine finalisierte Version des Kalenders veröffentlichen", sagte F1-Boss Chase Carey. Im September, Oktober und November will man in Eurasien, Asien und Amerika fahren, bevor die Saison im Dezember in der Golfregion endet - und zwar mit dem Bahrain-Grand-Prix vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi.
Bald mit Fans?
Die ersten Rennen sollen definitiv ohne Fans stattfinden, jedoch hofft die Formel 1, dass sich dieser Zustand im Jahresverlauf ändern kann. Zuvor hatten die Veranstalter des Großen Preises von Frankreich in Le Castellet mitgeteilt, dass das Rennen in diesem Jahr ausfallen muss. Die gesetzlichen Regelungen machen es unmöglich, dass das Event in Südfrankreich wie geplant durchgeführt werden kann.
Anders stellt sich die Situation in Österreich dar. Red Bulls Motorsport-Berater Helmut Marko meinte vor wenigen Tagen, dass alle behördlichen Auflagen schon jetzt erfüllt werden können. Red-Bull-Teamchef Christian Horner sagte: "Wir sind voller Hoffnung und es wäre ein großartiger Start für die Meisterschaft, falls dies als sicher erachtet wird. Ich weiß, dass Red Bull alles tut, um das Rennen zu ermöglichen."
Laut Marko sind sogar zwei Rennen, "jeweils am Sonntag, den 5. und den 12. Juli", geplant. Diesbezüglich gab es am Montag weder von den Schirmherren der Rennserie noch seitens des Veranstalters "Projekt Spielberg" eine Bestätigung. "Wir sind am Red Bull Ring gegenwärtig noch in der Detailprüfung hinsichtlich der Umsetzung und Durchführung der angesprochenen Termine", hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA von vor wenigen Tagen. Am Montag waren die Veranstalter zunächst nicht zu erreichen.
Regierung würde zustimmen
Laut Marko prüfe die Formel 1 gemeinsam mit den Veranstaltern in der Steiermark, "wie man die Anzahl der Personen einschränken kann, dass nicht der komplette Tross, dann wären es mehrere Tausend Leute, anreisen muss". Die Teammitglieder könnten über Charter-Flieger direkt in Zeltweg nahe der Rennstrecke landen. Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler hat bereits betont, dass die Regierung einem Geisterrennen "zumindest nicht im Wege stehe", sofern die geltenden Coronavirus-Auflagen eingehalten werden können.
Klar ist auch, dass das aktuell für den 19. Juli geplante Heimspiel von Weltmeister Lewis Hamilton in Silverstone aufgrund der Corona-Krise nur als Geisterrennen stattfinden kann. Darüber informierten die Veranstalter am Montag die Ticketkäufer des Großen Preises von Großbritannien. "Ich bin extrem enttäuscht, dass ich sagen muss, dass es für uns unmöglich ist, den diesjährigen Grand Prix vor Fans in Silverstone durchzuführen", schrieb Streckenchef Stuart Pringle. Man habe sich diese Entscheidung so lange wie möglich offen gehalten, müsse diesen Schritt aber nun gehen.