Der weltweite Stillstand durch die Corona-Pandemie schickt auch die Formel 1 in eine Krise. Die ersten neun Rennen finden nicht statt. Verschiebungen sind wohl de facto eine Absage, obwohl bisher nur Monte Carlo als einziges Rennen definitiv gestrichen wurde.

Nun sagten auch die kanadischen Veranstalter ihren GP in Montreal (14. Juni) ab. Das die Corona-Krise in Nordamerika erst so richtig Fahrt aufnimmt, war das nicht anders zu erwarten. Jetzt prüft an einmal mehr Geisterrennen ohne Zuschauer, um wenigstens die TV-Millionen zu gewährleisten. Man überlegt verkürzte Rennen, diskutiert mehrere Grand Prix auf einer Strecke. Auch der Red-Bull (5. Juli) soll da infrage kommen.

Auch Spielberg gefährdet

Da, nach derzeitigem Stand, das Veranstaltungsverbot in Österreich frühestens am 30. Juni aufgehoben wird, ist diese Variante, zwei Rennen in Spielberg, wohl nur sehr, sehr vage. Selbst Toto Wolff sprach zuletzt von einem Start "erst im Herbst".

Im Vorjahr hat Eigentümer Liberty Media von einem Umsatz in Höhe von über zwei Milliarden Dollar gesprochen. Derzeit fließt jedoch kein Cent. Keine Antrittsgelder der Veranstaltungsorte, keine TV-Millionen. Jedes Team schreibt derzeit Verluste, die Mitarbeiter wurden in Zwangsurlaub geschickt. Zumindest hat man einmal durch die Verschiebung des neuen Reglements auf 2022 die Entwicklungskosten eingespart.

Und derzeit wird, mehr noch als ein Saisonstart, das leidige Thema um die Budgetobergrenze diskutiert. Statt 175 Millionen Dollar (160 Millionen Euro) werden rund 110 Millionen Euro gefordert. Schon am Karfreitag wird per Videokonferenz wieder verhandelt. Franz Tost, Teamchef beim kleinen Red-Bull-Team Alpha Tauri, schlug schon Alarm. "Es geht ums Überleben." Wie auch McLaren-Chef Zak Brown prophezeit: "Bis zu vier Teams werden wir wohl verlieren".