Der Formel-1-Rennstall Ferrari hat Gespräche mit Sebastian Vettel über einen neuen Vertrag nach dieser Saison begonnen. Das bestätigte Teamchef Mattia Binotto auf der Homepage der Motorsport-Königsklasse am Donnerstag. "Es ist wichtig, dass wir uns bald darum kümmern", betonte der 50-jährige Italiener. Man wolle damit nicht bis zum Saisonende warten.
Die WM hat allerdings aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch nicht einmal begonnen, die Rennen in Australien, Bahrain, Vietnam und China sind abgesagt und sollen eventuell später nachgeholt werden. Wann die Saison beginnt, ist derzeit völlig offen. Ferrari mit Hauptsitz in Maranello in der Lombardei ist zudem besonders von den Auswirkungen des Sars-CoV-2-Virus betroffen.
Vettels aktueller Vertrag mit Ferrari läuft zum Jahresende aus. Der 32-jährige Deutsche fährt seit 2015 für Ferrari. Den ersehnten ersten Titel mit dem italienischen Rennstall und den fünften in seiner Karriere konnte Vettel dabei noch nicht holen. Zuletzt war er 2013 - damals noch im Red Bull - Champion.
Klarheit "so früh wie möglich"
"Es ist für ihn und für uns selbst wichtig, dass wir so früh wie möglich Klarheit haben", sagte Binotto. Er attestierte Vettel eine sehr gute Form, stellte aber auch klar: "Es liegt in seinen Händen. Er weiß, dass er es gut machen muss. Es ist ein Schlüsselmoment seiner Karriere, denn was immer er auch macht zum Start der Saison, wird wichtig für die Erneuerung sein."
Bisher 14 Vettel-Siege für Ferrari insgesamt in fünf Jahren sind zu wenig. Nur einer in der vergangenen Saison - viel zu wenig. Dafür zu viele Fehler und ein Teamduell mit dem neuen Kompagnon Charles Leclerc, das gleich im ersten Jahr vergiftet war. Dass der rund zehn Jahre jüngere Monegasse zwei Siege feierte, schwächte Vettels Position zusätzlich.
Binotto geht davon aus, dass der neue Rennwagen für die Saison, deren Start und Verlauf durch die Coronavirus-Pandemie jedoch noch völlig ungewiss ist, Vettel besser liegt. Eine der größten Fähigkeiten eines großartigen Fahrers sei es aber auch, sich dem Auto anzupassen und das Maximum rauszuholen, meinte der Ferrari-Teamchef. Genau das war Vettel 2019 aber nicht gelungen.