Mercedes hat am Freitag im Training für den Formel-1-WM-Lauf in Abu Dhabi das Tempo vorgegeben. Die Silberpfeile haben dort seit 2014 alle Rennen gewonnen, diesmal war Valtteri Bottas der Schnellste. Trotz eines heftigen Zusammenstoßes mit Haas-Pilot Romain Grosjean verwies er seinen Teamkollegen und Weltmeister Lewis Hamilton auf den zweiten Platz. Sebastian Vettel verzeichnete einen Crash.
Damit wurde den Hoffnungen des Deutschen auf ein starkes WM-Finale ein Dämpfer versetzt. Der Dreifach-Papa verzeichnete in der ersten Einheit einen Dreher, schlug mit dem Heck in die Leitplanke ein und war am Ende nur Vierter hinter seinem Stallrivalen Charles Leclerc.
Eine Wiederholung eines Crashs zwischen den beiden Ferrari-Piloten wie in Brasilien erwartet Teamchef Mattia Binotto nicht mehr. "Das sind zwei Fahrer, die kämpfen und auch Fehler machen können. Wichtig ist zu wissen, dass so etwas nicht wieder geschieht", meinte Binotto.
Über mögliche Verhaltensregeln oder Strafen bei ähnlichen Eskalationen wollte er sich nicht äußern. "Da gibt es keine Antworten. Das ist etwas, was wir intern besprechen", sagte Binotto. "Sie sind beide sehr gute Fahrer und wissen genau, was zu tun ist."
Ferrari-Probleme in Kurve 19
Ferrari hofft auf eine Premiere auf dem Yas Marina Circuit. Seit der Erstauflage 2009 hat die "Scuderia" dort nicht gewonnen. Probleme mit Kurve 19 hatte aber nicht nur Vettel. Auch Leclerc rasierte im zweiten Freien Training mit der rechten Seite die Leitplanke und musste danach an die Box kommen, um seinen Ferrari inspizieren zu lassen. Bottas konnte auch er nicht mehr von der Spitze verdrängen.
Der Finne Bottas wird jedoch von ganz hinten ins Rennen gehen, da sein Mercedes regelwidrig einen neuen Motor bekommen hat. Seine Mechaniker bekamen dann auch noch wegen des Unfalls mit Grosjean viel Arbeit. Der Vize-Weltmeister wollte auf der Innenseite von Kurve elf überholen, der Haas-Pilot übersah ihn aber und krachte in den Silberpfeil.
Um WM-Titel geht es in Abu Dhabi längst nicht mehr. Mercedes ist erneut Konstrukteursweltmeister, Hamilton erneut Fahrerweltmeister. Im ersten Training fuhr der Engländer auch vorübergehend mit der Nummer eins für den Weltmeister auf der Front seines Wagens. Eigentlich hat der sechsmalige Champion die 44.