Damals, 2004, war man geneigt zu glauben, der siebente Weltmeistertitel von Michael Schumacher sei ein Rekord für die Ewigkeit. Seine Ferrari-Hochglanz-Jahre, mit den WM-Titeln 2000, 2001, 2002, 2003 und 2004 waren derart beeindruckend, dass kaum einer daran glaubte, dass so jemals einer diese Serie verbessern könnte.
Bis ein Lewis Hamilton auftauchte oder auch ein Max Verstappen. Oder ein Charles Leclerc. Sie alle haben das Zeug zu mehreren WM-Titeln. Aber vorerst dreht sich die Kurbelwelle nur um Hamilton. In Austin kann er schon den sechsten Titel holten (live ab 20 Uhr), wenn dort nicht, dann halt in Sao Paulo, oder in Abu Dhabi. Champion wird er heuer in jedem Fall. Und dann fehlt ihm nur noch eine WM-Krone zum Rekordsammler aus Deutschland. Um in Texas schon Weltmeister zu werden, braucht er nur Achter werden, auch wenn Valtteri Bottas gewinnen sollte.
Dazu kommt, dass er gar nicht an Rente denkt. Gerade die Präsentation des neuen Reglement, das ab 2021 gilt, lässt Hamilton keine Gedanken an den Ruhestand. Er wolle Pionier in dieser neuen Formel-1-Ära werden. Er habe den Gipfel noch nicht erreicht, sagte er bei einer Pressekonferenz in Austin. Wohl wissend, dass es ihm bei der ganzen Titelsammlerei nicht um irgendeine Rekordmarken geht. Hamilton will der Beste sein, der Beste in der gesamten Formel-1-Geschichte.
Daher ist auch zu rechnen, dass er Mercedes treu bleibt, solange die Stuttgarter mit aller Regelmäßigkeit ein Siegerauto hinstellen. Und nichts deutet darauf hin, dass sich etwas ändern könnte. Auch wenn die Gegnerschaft heuer fast den Anschluss geschafft hat.
Hierarchie kaum veränderbar
Ab 2021 werden die Karten neu gemischt. Alle beginnen bei Null. An der Hierarchie hat sich aber in der Geschichte trotz aller Reformen nie etwas groß geändert. Die besten Teams blieben zumeist vorne, weil sie auch immer die besten Ingenieure und die besten Fahrer verpflichten konnten. Was natürlich auch mit dem Budget zusammenhält. Denn ein Negativ-Beispiel gibt es ja ganz aktuell: Williams, einst Weltmeisterteam in den 80er- und 90er-Jahren, heute das absolute Schlusslicht.