Sebastian Vettel hat trotz der jüngsten Rückschläge die Lust auf die Formel 1 nicht verloren. "Solche Phasen gehören dazu. Ich habe mich in der Vergangenheit da immer rausgeboxt und werde das auch dieses Mal wieder schaffen", sagte der Ferrari-Pilot am Donnerstag vor dem Nacht-Grand-Prix von Singapur.
Der 32-jährige Deutsche war zuletzt auf Platz fünf der WM-Gesamtwertung zurückgefallen und auch von seinem Teamkollegen Charles Leclerc aus Monaco überholt worden. "Es ist sicher nicht die beste Zeit, aber auch nicht die schlimmste", meinte Vettel.
Bei nun 115 Punkten Rückstand auf WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton wird es für ihn auch im fünften Ferrari-Jahr nicht zum Titel reichen. "Ich gehe sehr kritisch mit mir selbst um. Das finde ich richtig, weil es mir geholfen hat, da wieder rauszukommen", erklärte Vettel. Er liebe das Rennfahren immer noch, versicherte er.
Ferrari nicht in der Favoritenrolle
Dass Ferrari auf dem kurvenreichen Stadtkurs in Singapur nicht wie zuletzt in Spa und Monza in der Favoritenrolle ist, ist ihm bewusst: "Auf dem Papier ist das nicht unsere Strecke. Aber wir fahren ja nicht auf Papier. Wir haben bereits gesehen, dass in diesem Rennen alles passieren kann, es ist schwer vorherzusagen."
Gleichzeitig merkte Vettel an, dass auch eine mögliche Rennsperre seine Herangehensweise nicht ändere. Wegen seines jüngsten Patzers in Monza hat er derzeit neun Strafpunkte im Sündenregister des Weltverbands. Bei einem weiteren schweren Regelverstoß müsste Vettel automatisch ein Rennen pausieren. "Das müssen wir im Hinterkopf haben, aber ich fahre deshalb nicht mit angezogener Handbremse", betonte der vierfache Ex-Weltmeister vor dem 15. Saisonlauf am Sonntag (14.10 Uhr/live ORF 1, RTL und Sky).
Hamilton auf Titelkurs
Im Gegensatz zu Vettel liegt Hamilton trotz der jüngsten Niederlagen gegen Ferrari-Jungstar Leclerc voll auf Titelkurs. Zudem hat der britische Mercedes-Star die jüngsten beiden Nachtrennen auf dem Marina Bay Street Circuit in Singapur gewonnen. Viel spricht dafür, dass der Titelverteidiger auch diesmal das Ziel-Feuerwerk als Erster genießen wird. "Auf einer Strecke wie Singapur gibt es keine Selbstläufer", warnte jedoch Mercedes-Teamchef Toto Wolff.