Die Formel 1 gedachte dem am Samstag tödlich verunglückten Formel-2-Piloten Anthoine Hubert vor dem Grand Prix von Belgien mit einer Schweigeminute. Das ging aus dem Sonntagfrüh veröffentlichen neuen Ablaufplan für das Rennen in Spa-Francorchamps hervor. Die Schweigeminute wurde um 14.53 Uhr abgehalten, der Große Preis startete planmäßig um 15.10 Uhr.
Mit Logos auf ihren Fahrzeugen gedenken die Teams und Fahrer der Formel 1 beim Großen Preis von Belgien dem tödlich verunglückten Nachwuchsfahrer Anthoine Hubert. "Racing for Anthoine" war am Sonntag kurz vor dem Start in Spa-Francorchamps auf den Wagen zu lesen, daneben war ein Stern sowie die Autonummer 19 zu sehen. Das Logo hatte Frankreichs Nationalfarben Blau, Weiß und Rot.
"Heute fahren wir ein Rennen. Wir machen das mit schweren Herzen und tragen die Erinnerung an Anthoine in uns", hieß es am Sonntag vor dem Start in Spa-Francorchamps auf dem offiziellen Twitter-Account der F1.
Eine Absage oder Verschiebung des Rennens kam trotz der tragischen Ereignisse am Vortag nicht infrage. Weiter hieß es in dem Tweet: "Genau wie für Anthoine ist Racing unsere Passion und unser Traum. Es definiert uns. Also fahren wir heute für Anthoine. Heute und für immer werden wir ihn ehren."
Der Franzose Hubert war an den Folgen seiner schweren Verletzungen nach einem schlimmen Unfall am frühen Samstagabend noch an der Rennstrecke gestorben. Auch vor dem Rennen der Formel 3 gibt es um 10.50 Uhr bereits eine erste Schweigeminute. Der ursprünglich für Sonntag geplante Sprintwettbewerb der Formel 2 wurde als einziges Rennen abgesagt, damit sind beide Formel-2-Rennen von Spa ausgefallen.
PS-Szene geschockt
Der Horror-Crash des 22-jährigen Franzosen hat die gesamte PS-Szene geschockt und allen eindringlich vor Augen geführt, wie gefährlich der Sport ist. "Alle diese Fahrer riskieren ihr Leben, sobald sie auf die Strecke gehen. Das muss mit mehr Ernsthaftigkeit anerkannt werden, denn das wird nicht getan", schrieb etwa Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton in einem emotionalen Post bei Instagram und fand starke Worte für den verunglückten Hubert: "Anthoine ist für mich ein Held, weil er dieses Risiko eingegangen ist, um seine Träume zu verwirklichen."
Hamilton wird am Sonntag wie gewohnt in seinen Mercedes steigen, der Grand Prix der Formel 1 findet ganz normal statt. Alle Piloten werden dabei natürlich auch die Unfallstelle passieren. Praktisch alle Fahrer der höchsten Rennserien drückten Huberts Familie noch am Samstag ihr Mitgefühl aus.
Das Auto von BWT-Arden-Pilot Hubert war am Samstag in der zweiten Rennrunde ausgangs der Raidillon-Kurve nach einem Kontakt mit den Leitplanken auf die Strecke zurückgeschleudert und dann querstehend vom Wagen des Amerikaners Manuel Correa mit Höchstgeschwindigkeit gerammt worden.
Beine und Wirbelsäule verletzt
Während Hubert den massiven Crash nicht überlebte, kam Correa trotz seines Überschlages mit Beinbrüchen sowie einer kleineren Wirbelsäulenverletzung davon und wurde nach dem Helikopter-Transport im Krankenhaus von Lüttich operiert. Sein Zustand sei weiter stabil, hieß es am Sonntag aus der Intensivstation. Correa sei während der Bergung die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen, hieß es auf der Internetseite des 20-Jährigen.
Hubert ist der erste an einem Formel-1-Wochenende tödlich verunglückte Pilot seit den tragischen Unfällen von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna 1994 in Imola. Der Franzose Jules Bianchi hatte im Oktober 2014 in Japan schwerste Kopfverletzungen erlitten, erlag diesen aber nach neun Monaten im Koma erst im Juli des Folgejahres.