Ferrari hatte den Tausch der so genannten "Power Unit" am Auto von Sebastian Vettel, unmittelbar nach dem dritten freien Training zum Großen Preis von Malaysia am Samstagvormittag, natürlich nicht. Aber im diesem dritten Zeitlauf wurde Vettel immer langsamer. Bis von der Box der Befehl kam. "Stopp the engine - schalte den Motor ab". Die Mechaniker legten in der Folge eine Meisterleistung hin und tauschten in der Mittagspause die gesamte Einheit.

Aber: gleich nach der ersten Runde im Qualifying rollte Vettel wieder an die Box. "Keine Leistung", funkte der Deutsche aus dem Cockpit. Die brandneue Antriebseinheit, die letzte Ausbaustufe, wollte nicht so richtig funktionieren. Lange, lange stand Vettel während des ersten Teils des Qualifyings in der Box - und zwei Minute vor dem Ende stellte Vettel seinen Ferrari endgültig ab. Keine Zeit, letzter Startplatz. Ein schwerer Rückschlag im Kampf um die WM. "Wir wissen noch nicht genau, woran es lag, vielleicht der Turbo. Aber so ist der Motorsport. Damit müssen wir leben", war Vettel sichtlich enttäuscht.

Schnellster im offiziellen Zeittraining war einmal mehr Lewis Hamilton, aber denkbar knapp. Denn der Brite rettete seine insgesamt 70. Pole Position mit einem Vorsprung von 47 Tausendstel vor Kimi Räikkönen über die Ziellinie. Zum vierten Mal hintereinander war Hamilton in Sepang der Trainingsschnellste.

Eine Strafe, eine Rückversetzung in der Startaufstellung hätten sich die Roten erspart, weil es erst der vierte Tausch war, für die restliche Saison kann der vorgezogene Wechsel aber ein Nachteil sein. Eigentlich stand der Einsatz der letzten Ausbaustufe der Antriebseinheit erst für Suzuka auf dem Ferrari-Plan. Gut möglich, dass die Hektik doch mehr Probleme ausgelöst hat.

Das Positive für Vettel. Auf dem Sepang International Circuit ist Überholen ganz gut möglich. Felipe Masse arbeitete sich schon einmal vom 21. auf den fünften Platz nach vorne. Und Vettel konnte auch eine Menge Reifen sparen, wird am Sonntag voll auf Angriff fahren.

Das Qualifying in Sepang war übrigens vorerst das letzte in Malaysia. Der Grand Prix flog aus dem Kalender. Die Zuschauerzahlen war stets stagnierend und die Regierung wollte keine Subventionen mehr zuschießen.

Video-Höhepunkte aus Malaysia: