Mit zwei Superrunden im entscheidenden Moment hat Sebastian Vettel in Singapur den Traum bei Red Bull von der ersten Pole seit 2016 zwar zerstört, aber bei den Bullen kann man auch mit den Rängen zwei und drei gut leben. Daniel Ricciardo meinte trotz der Enttäuschung, Platz eins verpasst zu haben: „Ich glaube daran, dass wir hier trotzdem gewinnen können.“ (Start: 14 Uhr, live ORF eins).

Generell lässt sich aber sagen, dass die Updates der letzten Zeit funktionieren, man kommt wieder näher an Ferrari und Mercedes heran. Doch abseits der Strecke gibt es Ärger, vor allem für Koordinator Helmut Marko. Weniger deswegen, weil die Trennung zwischen Renault und Red Bull Ende 2018 wohl beschlossen ist – eine Traumehe war das schon lange nicht mehr. Sondern deswegen, weil er ständig Gerüchte einfangen muss, die andere, einschließlich Teamchef Christian Horner, streuen. Marko war „not amused“, als Horner am Freitag eine Verbindung zu Aston Martin in Aussicht stellte.

Am Samstag ruderte Horner in der Aston-Martin-Frage zwar zurück, erteilte dafür den Gerüchten um einen „deutschen Motorenhersteller“ (Porsche) eine Absage: „Das wird nicht kommen.“ Diese Aussage aber wiederum ist entweder ungeschickt, ahnungslos oder bewusster Unsinn: Denn Gespräche in dieser Hinsicht laufen seit einiger Zeit, die Verbindungen zwischen Red Bull und dem VW-Konzern waren immer gut. So bestehen zumindest Chancen auf eine Partnerschaft ab 2021, sollte sich Porsche wirklich für die Formel 1 entscheiden. Dass bis dahin ab 2019 Honda eine Übergangslösung für die Bullen sein wird, wäre nur logisch – Toro Rosso ist quasi Testlauf. Und einige Experten im Fahrerlager trauen dem japanischen Triebwerk nach internen Änderungen durchaus noch viel zu ...

Die zweite Baustelle für Marko: Der Fall Carlos Sainz, der schon in Malaysia statt Jolyon Palmer im Renault sitzen sollte. Woraufhin Marko dem Red-Bull-Nachwuchstalent Pierre Gasly einen ersten Einsatz bei Toro Rosso versprach. Dann folgte der Rückzieher von Renault, weil sich Palmer mit Anwälten gegen seinen Rausschmiss wehrt. Und so könnte es Sainz selbst sein, dem Folgen drohen – oder einige Rennen Pause. Schließlich hat er sich bei Red Bull heuer schon öfter unbeliebt gemacht. Wundern sollte sich niemand, wenn in Sepang Gasly im Toro Rosso sitzt. Denn Marko steht im Normalfall zu seinem Wort ...