Mit dem neuen Vertrag für Valtteri Bottas bei Mercedes ist das letzte Top-Cockpit der Formel 1 für 2018 vergeben. Der deutsche Rennstall verlängerte am Mittwoch vor dem Grand Prix in Singapur den Kontrakt mit dem Finnen, der vor dieser Saison den "Silberpfeil" des zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg übernommen hatte. Bottas erhielt aber wieder nur einen Vertrag für ein weiteres Jahr.
Der aktuelle WM-Führende Lewis Hamilton und Bottas werden damit auch im kommenden Jahr gegen das Ferrari-Duo Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen antreten, die beide nach der Sommerpause ihre Verträge bei der Scuderia verlängert hatten. Red Bull, derzeit dritte Kraft im Feld, setzt weiter auf den Australier Daniel Ricciardo und den Niederländer Max Verstappen.
Die Entscheidung sei für Mercedes "wahrlich einfach" gewesen, versicherte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. "Die Chemie und die Dynamik zwischen Valtteri und Lewis stimmen und das ist genau das, was wir brauchen, um gegen unsere Konkurrenten zu bestehen", erklärte der Wiener weiter. Bottas dankte für das Vertrauen, versprach weitere Verbesserungen und sagte: "Wenn wir unsere harte Arbeit so fortsetzen, sind uns keine Grenzen gesetzt."
Siegertyp und Helfer
Bottas verdiente sich den neuen Vertrag unter anderem mit Siegen in Russland und Österreich und zeigte sich zudem als effektiver Helfer für Hamilton im Titelkampf gegen Vettel. Mit 197 Punkten ist der 28-Jährige vor dem 14. der 20 Saisonrennen am Sonntag Dritter der Gesamtwertung. Hamilton liegt mit 238 Zählern an der Spitze, Ferrari-Hoffnungsträger Vettel ist drei Punkte dahinter Zweiter.
Die kurze Dauer des neuen Vertrags für Bottas bietet indes neuen Raum für Spekulationen. Zwar waren Gespräche zwischen Vettel und Mercedes über eine künftige Zusammenarbeit ergebnislos geblieben, ehe der Deutsche bis Ende 2020 wieder bei Ferrari unterschrieb. Zuletzt in Monza aber wurde Teamchef Wolff beim Treffen mit Max Verstappens Vater Jos beobachtet. Das 19-jährige Supertalent ist nach einer Serie von Ausfällen bei Red Bull derzeit nicht mehr zufrieden und könnte für die Zukunft ein Mercedes-Kandidat sein.