Ferrari feiert den 70. Geburtstag. Und es gäbe keinen besseren Rahmen als der königliche Park von Monza. Das alte Autodromo ist in Italien Mythos. Nirgendwo spürt man die Atmosphäre eines Autorennens so verdichtet wie zwischen den Lesmo- und der Parabolica-Kurve, nirgendwo wird die Formel 1 im allgemeinen und Ferrari im speziellen derart intensiv ans Herz der Fans gedrückt wie in Monza, keine 20 Kilometer nördlich von Mailand.
Keine andere Rennstrecke auf der Welt hat den jeweiligen Grand Prix eines Landes so oft ausgetragen. In der bisherigen Geschichte der Formel 1 fand der Grand Prix von Italien mit einer einzigen Ausnahme immer in Monza statt: Nur 1980 trug die F1 das Rennen in Imola aus, weil in Monza gerade renoviert wurde.
Monza ist deshalb nicht einfach nur eine Rennstrecke. Es lebt von der Tradition, von der Historie, mit den einstigen Steilwandkurven, wo heute längst zwischen dem Asphalt das Gras wächst, die alten Mauern aber gepflegt werden wie ein Freiluftmuseum. Und Monza ist nach wie vor Highspeed-Tempel der Formel 1 mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 370 Stundenkilometer.
Für Österreich hatte Monza auch immer eine ganz besondere Bedeutung. 1970 starb beim Anbremsen der Parabolica-Kurve Jochen Rindt. Weltmeister wurde er trotzdem, posthum. Und Niki Lauda kletterte nach dem fürchterlichen Feuerunfall auf dem Nürburgring bereits sechs Wochen später wieder in seinen Ferrari. 1976 in Monza. Und Gerhard Berger gewann mit Ferrari in Monza 1988 als Fahrer und 2008 mit Sebastian Vettel als Teamchef von Toro Rosso.
Zum 70. Geburtstag ist Monza auch wieder einmal ausverkauft.