Ein Vergleich zeigt es. Im Vorjahr war Kimi Räikkönen in Shanghai der schnellste Ferrari-Pilot. Damals fehlte ihm 0,570 Sekunden auf die Pole-Position von Nico Rosberg. Ein Jahr später war Lewis Hamilton im Samstag-Qualifying der Top-Mann, aber nur noch 0,186 Sekunden vor Sebastian Vettel.

So gesehen war Melbourne sicher keine Eintages-Familie. Die Performance, die Ferrari hinlegt, bestätigt immer mehr den starken Eindruck der Wintertests in Barcelona. Und selbst Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist überzeugt. "Ferrari war in Barcelona stark, ebenso in Melbourne und auch hier in China. Das ist ein Muster."

Und Experte orten einen kleine Schwäche von Mercedes. Im Winter war man lange auf der Suche nach einem geeigneten Ersatz für Nico Rosberg. So klemmte es ein wenig in der Vorbereitung. Während der Mercedes W08 nicht auf Anhieb schnell war, zeigte der Ferrari SF70 auf Anhieb eine beeindruckende Leistung. "Ihr Auto war mit den neuen Reifen sofort im richtigen Fenster", sagt Wolff. "Wir mussten mit einigen Stolpersteinen fertig werden.

Die Gefahr ist einfach, dass Ferrari im Rennen sogar etwas überlegen ist. So überhitzten die Ultrasoft-Reifen bei Hamilton ganz, ganz schnell, währende Vettel mit den weichen Pneus noch viele Runden drehen konnte. Aber noch sind die Machtverhältnisse nicht restlos geklärt. Selbst Red Bull hat noch sehr viel Luft nach oben. Groß ist das Verbesserungs-Potenzial. "Und wir wissen, wo wir ansetzen müssen", sagt Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko.

Startaufstellung