Lewis Hamilton, der das Rennen im Emirat schlussendlich gewann, aber den WM-Zweikampf gegen seinen Teamrivalen aus Deutschland verlor, ignorierte die klare Aufforderung von Mercedes-Technikdirektor Paddy Lowe, schneller zu fahren. Das Kalkül des Briten, die nachkommenden Fahrer in eine günstige Position zu bringen, um Rosberg überholen zu können, ging am Ende trotzdem nicht auf.
"Eine Struktur in der Öffentlichkeit zu untergraben, bedeutet, dass man sich selbst vor das Team stellt", erklärte Wolff gegenüber Journalisten. Über eine angemessene Reaktion auf Hamiltons Spielchen sei er sich aber noch nicht im Klaren. "Es geht darum, eine Lösung zu finden, wie man so etwas in der Zukunft verhindert, denn es wurde ein Präzedenzfall gesetzt", sagte der 44-Jährige.
"Eine Nacht drüber schlafen"
Einerseits stehe das Team immer im Vordergrund, andererseits könne er Hamilton verstehen, schließlich sei es dessen einzige Chance gewesen, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen. "Vielleicht kann man von einem Rennfahrer, der einer der Besten ist, wenn nicht der Beste, nicht verlangen, dass er in einer Situation die Anweisungen befolgt, in der ihn seine Instinkte davon abhalten." Er wolle erst einmal "eine Nacht darüber schlafen", sagte Wolff.
Der am Ende drittplatzierte Sebastian Vettel, der Rosberg beinahe noch abgefangen hätte, sprach von "schmutzigen Tricks" Hamiltons. Zuspruch bekam der Brite von seinem Landsmann und Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Er hat nichts Schmutziges getan, er hat nicht gegen die Regeln verstoßen. Ich denke, es wäre unfair, Lewis für seine Fahrweise zu kritisieren", meinte Horner, der in dieser Saison öfter nicht einer Meinung mit Wolff war.