Pünktlich zu seinem 100. Grand Prix für Ferrari ist der Vertrag von Kimi Räikkönen bei der Scuderia für die nächste Saison verlängert worden. Das gab die Scuderia am Freitag bekannt. Damit gehen der vierfache Weltmeister Vettel und der bisher letzte WM-Champion Ferraris (2007) in eine gemeinsame dritte Saison. Zuletzt hatte es Spekulationen um einen Abschied des Finnen vom Team gegeben.

Zweite Ära bei der Scuderia

Der 36-Jährige wird im kommenden März seine siebente Saison mit Ferrari in der Formel 1 in Angriff nehmen. Seinen Einstand in der Rennserie hatte er 2001 als Fahrer des Teams Sauber gegeben. Ein erstes Mal war Räikkönen von 2007 bis 2009 für Ferrari tätig gewesen und nach einem Abstecher in die Rallye-WM und einem zweijährigen Engagement beim Team Lotus 2014 zurückgekehrt.

Siege hat der 20-fache Grand-Prix-Gewinner Räikkönen seit seiner Rückkehr zu Ferrari keine mehr eingefahren. Sein fahrerisches Können ist gleichwohl weiterhin unumstritten. Zudem ist der stets bescheiden gebliebene Finne im Team im Allgemeinen und von Sebastian Vettel als Stallgefährte im Besonderen sehr geschätzt. Der Deutsche hat sich stets für eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit Räikkönen stark gemacht.

Die Entscheidung des Teams ist daher auch ganz nach Vettels Geschmack. Atmosphärische Störungen wie zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg bei Mercedes gelten in der Ferrari-Welt als ausgeschlossen. Auf dem Silverstone-Circuit posierten Vettel und Räikkönen einträchtig mit coolen Sonnenbrillen für ein gemeinsames Selfie.

"Schritt näher gekommen"

Auf die sportlichen Verhältnisse bei den Silberpfeilen können sie aber auch vor dem zehnten Saisonrennen nur neidvoll blicken. Der Zoff bei Mercedes wäre eigentlich eine gute Vorlage, um daraus auf der WM-Jagd Profit zu schlagen. Stattdessen hecheln die stolzen Italiener weiter ihren Ansprüchen hinterher.

"Wir haben einen deutlichen Schritt gemacht über den Winter, sind deutlich näher dran", sprach Vettel in England zum wiederholten Male von der positiven Entwicklung in seinem zweiten Ferrari-Jahr. "Aber letztlich ist dieser Schritt nicht so groß, wie wir vielleicht erhofft hätten. Hinzu kommt, dass die Saison ein bisschen durchwachsen war. Wenn sich das Ganze ein bisschen beruhigt und wir normale Rennen haben, werden wir zeigen können, was in uns steckt."

Teamchef Maurizio Arrivabene meinte, mit den beiden Fahrern ziemlich glücklich zu sein. Die Vorstellungen von Räikkönen konnten den Ferrari-Teamchef in der Vergangenheit aber nicht vorbehaltlos glücklich machen. Zu wechselhaft präsentierte sich der Skandinavier. Doch ein Aufschwung bei Räikkönen ist unverkennbar: Um satte 20 Zähler steigerte er sein Punktekonto im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt. Diese Argumente und vor allem die Fürsprache Vettels dürften ihm nun seinen wohl letzten Vertrag bei Ferrari eingebracht haben. "Ich habe schon immer gesagt, dass mein letztes Team Ferrari sein würde", beteuerte Räikkönen.