Bernie Ecclestones Nachricht beim Camp Beckenbauer in Kitzbühel, es würde in der Formel 1 noch in diesem Jahr einen Besitzerwechsel geben, überraschte viele - aber bei weitem nicht alle. Unter ihnen: Der Österreicher Toto Wolff. Der Mercedes-Motorsportchef äußerte sich gegenüber motorsport-total.com zum vermeintlichen Paukenschlag, flachte dort aber ab: Bernie sei immer für eine Schlagzeile gut. Vielmehr als einen Paukenschlag ortet Wolff ein taktisches Spielchen: "Schlagzeilen und Kontroversen sind ein großer Bestandteil der Formel 1, die sich verkaufen lassen."

Niki Lauda ist über Ecclestones Mitteilung verwundert. "Ich habe keine Ahnung, was den Bernie treibt. Ein Verkauf geht uns prinzipiell ja nichts an. Aber warum er es jetzt raus posaunt, ist ein Rätsel", sagte er bei der Präsentation seines neuen Buches.

Lauda glaubt nicht, dass Mateschitz Interesse hat

Die luxemburgische Investmentgesellschaft CVC hält einen 35,5-Prozent-Anteil an der Formel 1 und möchte diesen nun verkaufen. "CVC besitzt den Sport nun seit einiger Zeit. Es kamen auch andere Investmentfonds, die große Gewinne gemacht haben. Es ist auch klar, dass sie irgendwann den Sport verkaufen, denn das ist nicht ihr Hauptgeschäft", führt Toto Wolff weiter aus. Niki Lauda glaubt weder, dass Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz Interesse an den Mehrheitsanteilen hat, noch, dass er Ecclestone als Schirmherr der Königsklasse ablösen möchte.

Seit 2006 ist das luxemburgische Unternehmen CVC Mehrheitseigentümer der Formel 1. Es wurde schon länger dafür kritisiert, damit zwar Milliarden gemacht, aber wenig in den Motorsport investiert zu haben. Als Favoriten für die Übernahme gelten der US-Milliardär und Unternehmer Stephen Ross, der auch das American-Football-Team Miami Dolphins besitzt. Zusammen mit dem Unternehmen "Quatar Sports Investement" aus Katar soll der Amerikaner die 35,5-Prozent-Anteile von CVC aufkaufen. Als Preis waren sieben bis acht Milliarden Euro im Gespräch.

Bleibt Ecclestone?

Ecclestone selbst soll nach dem Willen der möglichen neuen Besitzer eventuell an Bord bleiben. Vor allem für die Märkte in China und den USA sei der Brite wichtig, hieß es zuletzt.