In der mexikanischen Küche wird bekanntlich scharf gekocht – in der Gerüchteküche der Formel 1 derzeit ebenso. Denn passend zum Start des Grand-Prix-Wochenendes in der Heimat von Red-Bull-Fahrer Sergio Perez ist dessen Zukunft beim Weltmeisterteam abermals Thema. Nur wenige können sich einen Verbleib über 2024 hinaus vorstellen. Nach dem Ferrari-Doppelsieg in den USA drohen die Bullen in der Konstrukteurs-WM sogar noch auf Platz drei zurückzufallen.

Perez selbst will von einer möglichen Ablöse nichts wissen und hält auch nicht viel von etwaigen Gerüchten eines vorzeitigen Karriereendes. „Ich möchte klarstellen, dass ich nächstes Jahr zu 100 Prozent hier sein werde“, sagte der 34-Jährige vor seinem Heimrennen. Das Problem: Perez dürfte diese Entscheidung wohl nur begrenzt in seiner eigenen Hand haben. Zwar besitzt der sechsfache GP-Sieger noch einen Vertrag bis Ende 2026, leistungsbezogene Klauseln könnten einem Erfüllen des Arbeitspapiers aber einen Strich durch die Rechnung machen. Außerdem hat Red Bull mit Liam Lawson und Yuki Tsunoda bereits zwei vielversprechende Ersatzmänner in den eigenen Reihen.

Piastri zu Red Bull?

Kurz vor dem Mexiko-GP scheint nun ein weiterer Fahrer auf dem Red-Bull-Radar auf: McLaren-Ass Oscar Piastri. Der Australier gilt als eines der vielversprechendsten Talente der Motorsport-Königsklasse, wirkt auf der Strecke mit seinen 23 Jahren bereits wie ein echter Routinier. Auch wenn Teamkollege Lando Norris in diesem Jahr der WM-Herausforderer Verstappens ist, trauen viele Experten Piastri mehr zu. Der Australier scheint das gewisse Etwas zu haben, das es benötigt, um Titel in der Formel 1 einzufahren. Die perfekte Vita für eine mögliche Nachfolge von Verstappen, der Red Bull mit dem neuen Reglement 2026 abhanden kommen könnte. Immer wieder gibt es Gerüchte, den Niederländer könnte es in Zukunft zu Mercedes oder Aston Martin ziehen.

Youngster Piastri wäre dann wohl ein logischer Nachfolger. Vor allem, da sein Manager Mark Webber als ehemaliger Fahrer enge Verbindungen in den Bullenstall pflegt – und laut Motorsportberater Helmut Marko bereits vorstellig wurde. „Sagen wir mal so: Mark Webber sucht intensiv das Gespräch“, bestätigte der Grazer gegenüber F1-Insider. Teamchef Christian Horner gilt als guter Freund Webbers, der schon einmal bewiesen hat, dass er keine Rücksicht nimmt, wenn es um die Zukunft seines Schützlings geht. Obwohl Piastri jahrelang im Nachwuchs von Alpine ausgebildet wurde, fädelte Webber 2022 den Wechsel zu McLaren ein – was sich als Goldgriff herausstellen sollte. Zwar besitzt der 23-Jährige noch einen laufenden Vertrag bis Ende 2026 bei McLaren, aufgrund der Vergangenheit kann man einen abermals überraschenden Wechsel jedoch nicht ausschließen.