„Es bricht mir das Herz, vom heutigen Rennen disqualifiziert worden zu sein. Es war ein unglaublicher Grand Prix“, sagte George Russell, der sich nach einer mutigen Ein-Stopp-Strategie zumindest für rund zwei Stunden als dreimaliger Grand-Prix-Gewinner fühlen durfte. Dann wurde der Brite wegen Untergewichts seines Autos disqualifiziert, Teamkollege Lewis Hamilton feierte seinen 105. Sieg.
Nach dem Abtanken bei der Endabnahme brachte der „Silberpfeil“ mit der Nummer 63 von Russell eineinhalb Kilogramm zu wenig auf die Waage. Bei Mercedes will man die Geschehnisse auswerten „und verstehen, was falsch gelaufen ist“, wie Teamchef Toto Wolff kleinlaut vermelden ließ.
Doch wie konnte es dazu kommen? Einen Ansatz lieferte Andrew Shovlin. „Wir gehen davon aus, dass der Gummiverlust durch nur einen Stopp eine Rolle gespielt hat, und wir werden daran arbeiten, zu verstehen, wie es dazu kam. Wir werden aber keine Ausreden suchen“, sagte der Chefingenieur.
Die Konkurrenz hatte auf zwei Stopps gesetzt und war in der Schlussphase von Russell im Rennen regelrecht düpiert worden. „Das war unglaublich von Russell“, lobte auch Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko den 26-Jährigen.
Mercedes räumte bereits bei der Anhörung vor den Stewards ein, „dass es sich um einen echten Fehler des Teams handelte“, wie der Motorsport-Weltverband FIA mitteilte. Ein möglicher Einspruch gegen das Urteil ist damit also vom Tisch.
Von der Disqualifikation profitierte in erster Linie Hamilton, der bis auf Russells vermeintlichen Coup ein souveränes Rennen an der Spitze gefahren war. „Es tut mir leid für George, und man will kein Rennen durch eine Disqualifikation gewinnen, aber wir waren in den letzten Rennen wieder im Kampf um Siege dabei“, sagte der Rekordweltmeister und freute sich auf den Urlaub.