McLaren-Pilot Lando Norris hat sich die Pole-Position für den Großen Preis von Ungarn in einem Hundertstelkrimi gesichert. Der 24-jährige Brite holte sich im Formel-1-Qualifying am Samstag auf dem Hungaroring mit einem knappen Vorsprung von 22 Tausendstelsekunden auf seinen Teamkollegen Oscar Piastri den ersten Startplatz für den Grand Prix am Sonntag (15.00 Uhr/ORF 1, RTL, Sky). Weltmeister Max Verstappen (+0,046 Sek.) musste sich im Red Bull mit dem dritten Platz begnügen.

McLaren sicherte sich damit erstmals seit zwölf Jahren, seit Brasilien 2012, die erste Startreihe. „Ich bin sehr glücklich, das war kein leichtes Qualifying“, sagte Norris nach seiner dritten Pole. Der WM-Zweite hatte in der vergangenen Saison in Ungarn den zweiten Platz hinter Verstappen belegt, das soll sich heuer ändern. „Zwei Autos in der ersten Reihe, wir können es von vorne kontrollieren. Das Ziel ist klar“, betonte Norris.

WM-Leader Verstappen war nicht zufrieden. „Ich habe es versucht, aber wir sind das ganze Wochenende schon ein bisschen hinten dran. Leider hat es nicht gereicht, es war nicht genug“, sagte der Niederländer, der in Ungarn seinen dritten Sieg in Serie anpeilt. In der WM-Wertung liegt Verstappen vor dem Start in die zweite Saisonhälfte komfortable 84 Punkte vor Norris. „Vorne geht es ganz eng zu und ich hoffe, dass es auch morgen im Rennen so sein wird. Heute war es etwas kühler, morgen wird es wesentlicher heißer und das hilft uns hoffentlich“, sagte der Triple-Champion.

Tsunoda sorgte für Rote Flagge in Q3

Vierter wurde Carlos Sainz im Ferrari vor Lewis Hamilton im Mercedes und Charles Leclerc im zweiten Ferrari. Ein Crash von Racing-Bulls-Fahrer Yuki Tsunoda machte das Qualifying knapp zwei Minuten vor dem Ende noch einmal spannend, die Spitzenzeiten konnten aber nicht mehr verbessert werden.

Vor dem Qualifying sorgte ein kurzer Regenschauer in Mogyorod für spannende Bedingungen. Der in der Kritik stehende Sergio Perez verlor seinen Red-Bull-Boliden im ersten Quali-Abschnitt, krachte bei auftrocknenden Bedingungen in die Mauer und musste sich mit dem enttäuschenden 16. Startplatz zufriedengeben. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko hatte zuletzt betont, dass Perez noch die zwei Rennen vor der Sommerpause in Ungarn und Belgien Zeit hat, um sein Red-Bull-Cockpit mit einer Leistungssteigerung abzusichern.

Da Überholmanöver auf dem Traditionskurs vor den Toren Budapests ein schwieriges Unterfangen sind, steht Perez nach sechs schlechten Grand-Prix-Resultaten in Serie wieder mit dem Rücken zur Wand. Ebenfalls eine Enttäuschung erlebte Spielberg-Sieger George Russell, der in seinem Mercedes nicht über Rang 17 hinauskam. Nach der Perez-Unterbrechung waren noch knapp sieben Minuten auf der Uhr, Russell hatte allerdings zu wenig Sprit im Tank, um auf der schneller werdenden Strecke genug Runden zu drehen.