Manchmal führt einfach der Zufall Regie. So wie bei Max Franz nach seinem schweren Sturz, bei dem er sich das linke Bein so schwer verletzte, dass man sogar fürchten musste, es abnehmen zu müssen. Der Sturz liegt lange zurück, im November 2022 passierte es. Zurückgekehrt auf Ski ist der Kärntner bisher noch nicht. Doch es geht endlich aufwärts, dieses Frühjahr ging er bereits erste Skitouren. Und im Dezember des Vorjahres begann er, Schlagzeug zu spielen. Mit der App, die Percussionist Martin Grubinger herausgebracht hat; „MyGroove“ nennt sie sich und verspricht, dass man damit Schlagzeug spielen lernt. „Für mich war es ideal, weil ich ja daheimbleiben muss und wirklich nicht mehr wusste, was ich tun soll.“

Seine Frau Marina, Visagistin, war zudem bei einigen Videos im Einsatz, bei denen auch Grubinger war. So kam der Kontakt zustande. „Und dann habe ich es einmal in seiner Box probiert und war begeistert. Da war klar: So was muss ich auch haben“, erzählt Franz und meint damit ein Schlagzeug. Er bekam – und übte: „Weil es ideal für mich war, mein linker Fuß ist verletzt, den brauche ich aber kaum.“ Der Kontakt zu Grubinger wurde intensiver, schon zwei Woche nach den ersten Einheiten mit der App „hat er mich bei einer Veranstaltung das erste Mal auf die Bühne geholt.“ Die Bekanntschaft wurde intensiver, schließlich ist der Wahl-Gollinger auch Teil der 70-köpfigen Gruppe geworden, die die Hymne am Ring performte.

„Wir haben uns einmal zur Probe getroffen, dann zur Generalprobe, es muss sitzen“, sagt er lächelnd und ergänzt: „Da sind aber einige richtige Granaten dabei.“ Und damit meint er die Qualität der Musikerinnern und Musiker. „Bei der Probe haben wir ein paar Stücke mehr gespielt, am Sonntag eben nur die Hymne.“ Und das war nicht stressfrei: „Da muss alles schnell gehen, aufbauen, spielen, die Sachen wieder wegtragen. Aber wenn dann die Fahrer da stehen und lauschen, dann ist das schon etwas ganz Besonderes.“

Das Schlagzeug wird Franz nicht mehr aufgeben, selbst, wenn der Weg zurück in den Skisport gelingt. Derzeit ist das aber eine „Politik der kleinen Schritte“, wie der 34-Jährige erklärt: „Ich habe im linken Bein noch immer kein Gefühl, wenn ich lange gehen muss – und das ist nach wie vor das größte Problem – dann wird der Fuß taub. Aber Rad fahren und auch Skitouren gehen schon. Ich probiere es und hoffe, dass der Nerv auch wieder funktioniert.“