Die Erwartungen vor der Saison waren bei der Scuderia Ferrari enorm. Spätestens nach dem Doppelausfall beim Grand Prix von Kanada schrillten die Alarmglocken bei Teamchef Fred Vasseur. Zuletzt in Barcelona schienen die Upgrades zu fruchten. Und auch in Spielberg zeigt die Tendenz bei Carlos Sainz und Charles Leclerc nach oben. Zumindest blieb der Vorteil von Red Bull und McLaren gegenüber dem Rennstall konstant, hat sich nicht weiter vergrößert.
Von Aufbruchstimmung jedoch war bei Charles Leclerc, der sich im Qualifying an die sechste Position manövrieren konnte, nichts zu merken. „Es war ein sehr schwieriges Qualifying für uns. Wir haben seit dem Morgen ein paar Änderungen vorgenommen. Natürlich bin ich enttäuscht von meiner Leistung in Q3, in der zweiten Runde ist mir ein ärgerlicher Fehler passiert“, erklärt der Monegasse. Nach wie vor mangelt es den Ferraris an Grip – im Vergleich zu den beiden Topteams. Das spürte auch Leclerc, der beim von ihm angesprochenen Fehler leicht ausrutschte. Leclerc: „Mein Fehler hat uns gute Möglichkeiten gekostet. Ich habe mir das Leben mit Blick auf das Rennen schwerer gemacht.“ Die Änderungen seien jedoch eine notwendige Maßnahme gewesen. „Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen. Bei Highspeed fühlt es sich besser an. Wenn man hier etwas ändert, kann sich das auch auf die Balance bei geringerem Speed auswirken. Das ist ein schmaler Grat, es ist schwierig. Klar ist: Highspeed ist nicht unser Hauptproblem.“ Ähnlich sieht es auch Carlos Sainz: „Ein sehr schwieriges Wochenende. Wir haben die letzten Rennen gekämpft. Das Auto war schneller, aber es war schon an der Grenze. Wir sind aber happy, wie es am Ende gelaufen ist. Wir versuchen, an unserem Paket zu arbeiten, es laufend zu verbessern.“ Wie sich die Upgrades am Auto anfühlen? Leclerc: „Wir müssen das beobachten.“
Eigentlich hat der Monegasse gute Erinnerungen an Spielberg. Hier holte er für Ferrari 2022 den Sieg, vor Verstappen und den Mercedes-Piloten. Ob er dies bei einer glücklichen Fügung heuer wiederholen könnte? „Wenn wir uns mit Max Verstappen und den McLarens vergleichen, sind wir dieses Wochenende wirklich weit davon entfernt, das zu wiederholen. Obwohl, im Qualifying sind wir von den McLarens gar nicht so weit weg. Aber im Rennen erwarte ich nicht, dass wir in der Lage sind, gegen sie zu bestehen.“ Zu erwarten ist heute was? „Die Top drei sind optimistisch, aber auch realistisch.“