Nicht nur die Fahrer auf der Strecke hatten im Vorjahr in Spielberg viel zu tun, auch den Rennkommissaren wurde es 2023 auf dem Red Bull Ring nicht langweilig. Am gesamten Rennwochenende strichen die Stewards 130 Runden – bei offiziell 84 „Track-Limit“-Vergehen und 20 folgenden Strafen. Renn-Bürokratie in Reinkultur, was nicht nur Max Verstappen und Co, sondern auch so manch Team-Verantwortlichen zur Weißglut brachte. Stunden nach dem Grand Prix wackelte das Endergebnis noch, da zahlreiche Fahrer erst nach Rennende Strafen kassiert hatten.

Diese Farce soll 2024 eine Ende haben. In Absprache mit der FIA fanden die Ring-Verantwortlichen eine Lösung. In den Kurven neun und zehn gibt es in der Formel 1 ein temporäres Kiesbett, welches nach dem Formel-1-Wochenende wieder zurückgebaut wird. „Wer da reinfährt oder es berührt, hat einen Nachteil. Das löst das Problem von alleine“, sagte Geschäftsführer Erich Wolf zur Debatte. Auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko hält viel von dieser Lösung. „Es müsste funktionieren und ist von der Kosten-Nutzen-Rechnung sicher passend.“

Im Vorjahr fuhren Max Verstappen und Co oftmals zu weit raus
Im Vorjahr fuhren Max Verstappen und Co oftmals zu weit raus © Richard Purgstaller

Keine Dauerlösung

Bereits nach dem GP-Wochenende ist das Schotterband Geschichte. Ein dauerhaftes Kiesbett ist aufgrund der MotoGP-Rennen am Ring nicht möglich, da vor allem die Motorrad-Serie größere Auslaufzonen benötigt. Für Marko ein streitbarer Grund. „Wenn man sich die Strecke in Barcelona anschaut, ist dort Schotter, wohin das Auge blickt und dort fährt die MotoGP auch Rennen. Es scheint also zu funktionierten. Vielleicht sollte man sich als Strecke gegen solche Individualforderungen besser durchsetzen.“