Trotz des ersten Podestplatzes der Saison scheint der Haussegen bei Mercedes in der Formel 1 schief zu hängen. Die Silberpfeile fanden in Kanada zwar zurück zu alter Stärke, was die Pole-Position und Platz drei von George Russell zeigen, aber so richtig glücklich war nach dem Grand Prix am Sonntag keiner. Der drittplatzierte Brite ärgerte sich über seine eigenen Fehler und sagte, dass bei einem idealen Rennausgang sogar der Sieg möglich gewesen wäre.
Verärgert dürfte auch sein Teamkollege gewesen sein. Lewis Hamilton wurde in einem packenden Rennen Vierter – ein Platz, den kein Fahrer eines Spitzenteams in der Motosport-Königsklasse gerne einfährt. Direkt nach dem Rennen funkte Teamchef Toto Wolff deshalb aufmunternde Worte an den siebenfachen Weltmeister. „Lewis, das Positive ist, dass unser Auto wieder zurück zu alter Stärke gefunden hat und wir genau dort weitermachen werden.“ Die Antwort des 39-Jährigen: Stille. Am Funk war kein Wort des Briten zu hören.
Der Grund könnte mit Hamiltons Wechsel zu Ferrari im kommenden Jahr zu tun haben. Viele Beobachter meinen, dass Mercedes nach Bekanntwerden des Deals nur noch auf Russell setzt und Hamilton in Sachen Strategie oftmals benachteiligt. Ob dies tatsächlich der Grund für die Stille am Boxenfunk war, ist offen. Vielleicht war auch der Ärger über den verpassten Podestplatz zu groß.