Nach und nach setzt sich das Puzzle in der Formel 1 zusammen. Auf dem Fahrermarkt geht es in dieser Saison schon früh zur Sache, was nicht nur der Wechsel von Superstar Lewis Hamilton Anfang der Saison zu Ferrari bewiesen hat. Das berühmte Karussell dreht sich schneller als üblich. So unterschrieb Nico Hülkenberg bereits vor Wochen einen neuen Vertrag bei Sauber, das ab 2026 als Werksteam von Audi an den Start gehen wird. Einige Zeit später gab dann Alpine bekannt, dass Esteban Ocon ab der kommenden Saison nicht mehr für die Franzosen in der Formel 1 fahren wird.
Die wohl größte Überraschung der vergangenen Wochen lieferte aber Red Bull Racing. Vor einigen Tagen verlängerte das Weltmeisterteam mit Sergio Perez. Dieser Umstand ist angesichts des starken Saisonstarts zwar keine Sensation, der Zeitpunkt nach den schwachen Abschneiden in Imola und Monaco jedoch schon. Die Vertragsverlängerung zeigt einmal mehr, wie wichtig es den Bullen ist, Ruhe und Harmonie ins Team zu bringen. Das bestätigt auch Motorsportberater Helmut Marko. „Wir wollen für Kontinuität sorgen und beide Fahrer verstehen sich wirklich gut, da gibt es einfach keine Konflikte“, verrät der Grazer. „Außerdem ist ‚Checo‘ in Lateinamerika unglaublich populär. Wir verkaufen dort mehr Merchandise von ihm als von Verstappen und wenn er seine Tage hat, dann ist er nahezu unschlagbar.“
Zweikampf bei den Racing Bulls
Ungewohnte Lobeshymnen auf den Mexikaner, gab es im Vorjahr doch immer wieder öffentliche Kritik an den Leistungen der Nummer zwei bei Red Bull. Apropos Nummer zwei. Die Verlängerung von Perez hat auch Auswirkungen auf das Zweitteam der Bullen in der Formel 1. Zum WM-Start rief Marko noch einen Kampf um das Cockpit neben Champion Verstappen aus. Nun ist klar, dass es für Yuki Tsunoda, Daniel Ricciardo und Reservefahrer Liam Lawson um einen Sitz bei den Racing Bulls geht. Dreikampf sieht der RB-Motorsportberater aber keinen. „Yuki Tsunoda ist gesetzt, das ist klar“, stellt Marko klar und macht somit Schluss mit möglichen Wechselgerüchten des Japaners. Der 24-Jährige wurde in diesem Jahr immer wieder mit anderen Teams in Verbindung gebracht..
Vielmehr wird es ein Duell zwischen Ricciardo und Nachwuchstalent Lawson. Der Neuseeländer ist in dieser Saison als Reserve- und Simulatorfahrer für beide Bullen-Teams im Einsatz. „Er ist bei jedem Rennen dabei und wir haben engen Kontakt“, sagt der 81-Jährige und verrät ein Vertragsdetail, welches in dieser Entscheidung noch eine gewichtige Rolle spielen könnte. „Es gibt bei Lawson eine Klausel. Wenn wir ihn keinen aktiven Sitz anbieten, ist er frei für andere Teams.“ Gut vorstellbar, dass Red Bull dies mit allen Mitteln verhindern möchte. Im Vorjahr überzeugte Lawson als Ersatz für den verletzten Ricciardo auf ganzer Linie. Ob Red Bull sein „Juwel“ so einfach abgibt, ist also mehr als fraglich.