Hollywood hätte das Drehbuch für diese Geschichte wohl nicht besser schreiben können. Vor 20 Jahren geschah in Monaco der wohl größte Diamantenraub der Formel 1 – und mit Christian Klien war ein Österreicher mittendrin. Doch alles der Reihe nach.
In der Saison 2004 war das Jaguar-Team in der Motorsport-Königsklasse nicht nur auf der Suche nach sportlichem Erfolg. Eine namhafte Kooperation mit dem Diamanten-Spezialisten Steinmetz sollte den Rennstall, aus dem später das Weltmeisterteam Red Bull Racing hervorging, in Monaco in den Mittelpunkt rücken. Passend zum damals erscheinenden Film „Ocean‘s Twelve“ überlegte man sich einen ganz speziellen PR-Coup.
Ungelöstes Rätsel
Stars der Gauner-Komödie kamen an die Strecke und posierten mit dem Boliden. Auf diesem wurde kurzerhand durch die Firma Steinmetz auch ein echter Diamant gesetzt, hieß es seitens des Teams. Dieser erstrahlte auf der Fahrzeugnase des Jaguar R5 – gefahren vom österreichischen Rennfahrer Klien. Der Wert des Steins wurde auf circa 250.000 Euro beziffert.
Was dann im Rennen passierte, ist bis heute ein Rätsle. Klien krachte mit seinem Wagen in der Loews-Kehre jedenfalls schon in der ersten Runde in die Leitschiene und der Stein löste sich daraufhin in Luft auf. Schnell gab es Unterstellungen, dass sich ein Streckenposten den Diamanten eingepackt hat. Logischerweise bestritt der Automobilklub von Monaco jede Anschuldigung. „Ich weiß nicht, wo der Stein abgeblieben ist. Ich weiß nur, dass irgendjemand ein verflixt ungewöhnliches Souvenir aus dem Monaco-GP nach Hause genommen hat“, meinte jedenfalls der damalige Jaguar-Sprecher Nav Sidhu. Andere meinen bis heute, dass Steinmetz keinen echten Stein auf das Auto gesetzt hat und der Schaden somit überschaubar sei. Statement zum Vorfall gab es vom Diamanten-Spezialisten jedenfalls bis heute nicht.