Nicht erst seit seiner phänomenalen Aufholjagd in Imola sehen viele Lando Norris in der Formel 1 auf dem Vormarsch. In Miami feierte der zuvor „ewige Zweite“ seinen ersten Grand-Prix-Sieg in der Formel 1, beim Rennen in Italien fehlte wohl nur eine Runde, um Superstar Max Verstappen den Sieg zu entreißen. Deshalb sehen viele in der weiteren Saison das Duell Verstappen gegen Norris als Kassenschlager der Motorsport-Königsklasse – so auch beim traditionsreichen Grand Prix auf den Straßen Monacos. Denn die Bullen haben auf Stadtkursen bisher ausgelassen, was die Siege von Carlos Sainz in Australien und der Norris-Erfolg in Miami beweisen. „Wir haben vor allem dort ein Problem. Entweder sind wir auf den Medium- oder auf den Hard-Reifen wettbewerbsfähig, aber nie auf beiden“, verrät auch Motorsportberater Helmut Marko.
Der Grazer sieht dem Glamour-Wochenende in Monte Carlo gespannt entgegen, was aber rein sportliche Gründe hat. „Schauen wir, wie es hier wird für uns. Das Feld zieht sich zusammen und wir hatten zuletzt immer wieder Probleme in Trainings und Qualifyings.“ Zwar beherrscht der 81-Jährige die Disziplin Tiefstapeln wie kaum ein anderer, im Bullenstall ist man sich der neuen Gefahr aus Großbritannien aber durchaus bewusst. Von einem Zweikampf mit McLaren will man aber bewusst nicht sprechen. „Ferrari ist ähnlich schnell, die wurden aufgrund des Qualifyings in Imola unter Wert geschlagen. Die werden sicher mitmischen“, meint Marko zu den Erfolgschancen der Scuderia.
Leclerc im Pech
Vor allem Lokalmatador Charles Leclerc hat der Motorsportberater auf der Rechnung, wenn es um den Rennsieg im Fürstentum geht. Der Monegasse hatte bei seinem Heimrennen bisher immer Pech. 2021 eroberte der Ferrari-Pilot die Pole Position, ehe er mit seinem Boliden einen Unfall baute. Die Mechaniker setzten das Auto zwar wieder zusammen, aufgrund von Problemen mit der Antriebswelle ging Leclerc aber nicht an den Start. Ein Jahr darauf machten strategische Fehler in einem wahren Regenchaos den Sieg zunichte, während in der Vorsaison kein Kraut gegen Max Verstappen gewachsen war. „Für mich ist Leclerc einer der Hauptfavoriten, weil er hier immer enorm schnell war und oftmals Pech hatte.“ Außerdem ist das Qualifying, eine große Stärke Leclercs, in Monte Carlo schon die halbe Miete zum Sieg. „Er wird extrem motiviert sein und sicher ein Wörtchen um den Sieg mitreden.“