Wer nicht liefert, muss gehen – das ist seit je her ein Leitspruch in der Formel 1. Und wie es aussieht, könnten sich nach dieser Saison gleich mehrere Fahrer aus der Motorsport-Königsklasse verabschieden. Daniel Ricciardo hat weiterhin einen schwierigen Stand bei den Racing Bulls, Logan Sargeant zeigt bei Williams auch im zweiten Jahr keinerlei Steigerung und auch für das Sauber-Duo Zhou Guanyu und Valtteri Bottas könnte aufgrund der baldigen Übernahme von Audi eine Trennung bevorstehen. Somit scheint eines schon jetzt festzustehen: Die Startaufstellung 2025 wird wohl kaum mit jener aus diesem Jahr übereinstimmen.
Nach Jahren könnte dann auch ein vertrauter Name fehlen: Lance Stroll. Der Sohn von Aston-Martin-Teambesitzer Lawrence Stroll konnte sich bisher auf den Papa verlassen, strauchelte er doch schon in den vergangenen Jahren immer wieder. Seit Routinier Fernando Alonso im Team aus Silverstone ist, zeigt sich aber immer deutlicher die Leistungsschwäche des 25-jährigen Kanadiers. Während der 42-jährige Spanier im zweiten Jahr bei Aston Martin wieder alles aus dem Auto holt, strauchelt sein jüngerer Teamkollege. So auch zuletzt in China. Stroll krachte während einer Safety-Car-Phase ins Heck von Ricciardo, beschimpfte den Australier im Anschluss sogar als „Idiot“.
Die Nummer zwei bei Aston Martin sah sich absolut im Recht und konnte die 10-Sekunden-Strafe nicht nachvollziehen, was seinem Unfallgegner Ricciardo fassungslos machte. „Anscheinend bin ich ein Idiot und es war mein Fehler“, scherzte der Racing Bull über die ziemlich eindeutige Szene. Die Rennleitung brummte Stroll kurzerhand zwei Strafpunkte auf, womit ihm nur noch fünf Zähler auf die magische Marke von zwölf Strafpunkten fehlt, die eine Rennsperre nach sich ziehen würde. Erst im Juli verfallen zwei Punkte aus dem Strafenkatalog, weshalb sich der 25-Jährige in den nächsten Wochen wohl etwas vorsichtiger verhalten sollte. Generell scheint die Zeit von Stroll abzulaufen. Irgendwann kann es eben auch der Papa nicht mehr richten.