Die Welt der Silberpfeile, sie war im Sprint von China noch völlig in Ordnung. Nach einem durchwachsenen Saisonstart raste Lewis Hamilton im verkürzten Rennen am Samstag überraschend auf Platz zwei, führte das Rennen nach starkem Start sogar einige Runden lang an. Der Brite fühlte sich wohl im ansonsten oftmals zickigen Silberpfeil und holte alles aus dem Auto raus. Gefühlt war es ein Befreiungsschlag für den siebenfachen Champion, der seit seinem Wechsel zu Ferrari in dieser Saison noch nicht oft überzeugen konnte.
Dementsprechend erleichtert zeigte sich Hamilton im Interview nach dem Sprint: „Es ist das beste Ergebnis seit langem, ich bin sehr glücklich darüber“, sagte der 39-Jährige. „Wir konnten die Red Bulls ein bisschen herausfordern. In Kurve eins um die Führung kämpfen zu können, das hat mich einfach daran erinnert, warum ich liebe, was ich tue.“ Doch nur wenige Stunden nach seinem besten Saisonergebnis herrschte Enttäuschung und Ernüchterung bei Hamilton, verpatzte der Routinier doch das Qualifying für das Rennen am Sonntag komplett.
Fehleranfällig
Während Weltmeister Max Verstappen nach dem Sprint-Sieg auch die Pole Position holte, war für den Mercedes-Piloten bereits nach Q1 Schluss. Aufgrund eines schweren Patzers im letzten Sektor der Strecke reichte sein finaler Versuch nicht für Q2 – was Startplatz 18 für das Rennen am Sonntag (9 Uhr) bedeutet. Nur Yuki Tsunoda im Racing Bull und Logan Sargeant im Williams stehen hinter Hamilton in der Startaufstellung. „Ich hatte einfach Mühe, das Auto dort abzubremsen, die Räder blockierten. Ich hätte wahrscheinlich noch eine weitere Runde gebraucht“, gestand Hamilton. „Ich hätte locker durchkommen müssen, das war mein Fehler.“
Von der Begeisterung des Vormittags war nicht mehr viel zu spüren, vielmehr herrschte große Enttäuschung. „Mein Auto ist ganz anders als am Morgen, denn wir haben viel verändert. In gewisser Hinsicht war es auch nicht so schlecht, aber in Kurve 14 tat ich mich einfach schwer“, sagte der 103-fache Grand-Prix-Sieger der Motorsport-Königsklasse. Vor allem das abgeänderte Setup hätte Probleme bereitet. „Im Sprint hatten George und ich noch sehr ähnliche Abstimmungen gewählt, aber dann gingen wir in verschiedene Richtungen, weil wir sehen wollten, ob wir noch etwas mehr Leistung finden würden. Das ist auch das, was wir zur Zeit machen müssen, aber es ging nicht auf. Ich werde mein Bestes geben, aber es sieht ziemlich düster aus.“