Wenige Tage vor dem Start der offiziellen Testfahrten in der Formel 1 brodelt es bei Red Bull Racing unter der Oberfläche weiter vor sich hin. In der Causa um Teamchef Christian Horner, dem von einer Mitarbeiterin „unangemessenes Verhalten“ vorgeworfen wird, soll es schnellstmöglich eine Entscheidung geben – zumindest wenn es nach den Verantwortlichen der Rennserie geht. „Wir hoffen, dass die Angelegenheit nach einem fairen und gründlichen Verfahren so schnell wie möglich geklärt wird“, hieß es in einer Mitteilung der Motorsport-Königsklasse. Man habe „zur Kenntnis genommen, dass Red Bull eine unabhängige Untersuchung der internen Vorwürfe bei Red Bull Racing eingeleitet hat. Wir werden zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Kommentare abgeben.“
Kommentare zu den internen Vorwürfen gegenüber dem längstdienenden Teamchef der Formel 1 wird es auch vom Automobilweltverband vorerst keine geben, wie ebenfalls in einem Statement zu lesen war. Die FIA stellte dabei einmal mehr ihre Neutralität in dieser Causa in den Vordergrund. „Die FIA ist weiterhin verpflichtet, die höchsten Standards der Integrität, Fairness und Inklusivität innerhalb des Sports aufrechtzuerhalten.“
Ford hofft auf Integrität
Der Ball liegt also beim britisch-österreichischen Rennstall und schön langsam sollte es im Bullenstall zu einer Entscheidung kommen – nicht nur aufgrund des Drucks von oben. Gegenüber der „Sunday Times“ meldete sich mit Ford auch Red Bulls Motorenpartner ab 2026, der wohl wichtigste Verbündete für die Zukunft. „Als Familienunternehmen und ein Unternehmen, das sich selbst an sehr hohe Standards in Bezug auf Verhalten und Integrität hält, erwarten wir das Gleiche von unseren Partnern“, sagte Ford-Motorsportdirektor Mark Rushbrook. „Wir haben den Eindruck, und das wurde uns auch gesagt, dass Red Bull die Situation sehr ernst nimmt. Und natürlich sind sie auch um ihre Marke besorgt.“
Wann es im Bullenstall eine Entscheidung geben wird, ist aber weiterhin offen. Zumindest bei den Tests in Bahrain dürfte Christian Horner noch das Amt des Teamchefs bekleiden. Wie es danach weitergeht, ist völlig offen. Ein unabhängiger Anwalt, installiert vom Red-Bull-Konzern aus Fuschl, befragte den Teamchef am 9. Februar jedenfalls stundenlang in London und leitete seine Erkenntnisse weiter. Eine Entscheidung steht bis dato aus.