Weltmeister Max Verstappen hat sich beim Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi die Pole Position gesichert. Der Red-Bull-Pilot fuhr am Samstag die Bestzeit vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc (+0,139 Sek.) und Oscar Piastri (+0,337) im McLaren. Für den Triple-Champion aus den Niederlanden war es die insgesamt 32. Pole seiner Karriere und die zwölfte in dieser Saison. Verstappen peilt beim letzten Grand Prix des Jahres seinen 19. Saisonsieg an, für Red Bull wäre es der 21. Erfolg.
Die wohl größte Freude über die Verstappen-Pole im Qualifying schien Red-Bull-Teamchef Christian Horner zu haben. „Du hast mir gerade 500 Euro gegen Helmut (Marko, Anm.) gewonnen. Das ist so, als würde man Blut aus einem Stein herausbekommen“, sagte der Brite mit freudiger Stimme im Funk an Verstappen. Dieser antwortete ungläubig. „Helmut hat eine Wette verloren, in was für einer Welt leben wir?“, fragte der WM-Dominator. Red-Bull-Motorsportberater Marko hatte mit Horner gewettet, dass es Verstappen nach Problemen in den Trainings nicht in die erste Startreihe schaffen würde. „Es ist besser, nicht gegen mich zu wetten“, betonte dessen Schützling danach.
Verstappen peilt am Sonntag (14.00 Uhr/live ORF 1 und Sky) in den Vereinigten Arabischen Emiraten seinen 54. Grand-Prix-Sieg an und könnte damit alleiniger Dritter in der ewigen Bestenliste hinter Lewis Hamilton (103) und Michael Schumacher (91) werden. „Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie gut wir im Rennen sein werden“, betonte er allerdings. „Das ganze Wochenende war bis jetzt ein einziger Kampf.“ Teamkollege und Vizeweltmeister Sergio Perez musste sich mit Rang neun begnügen.
Spannender Kampf um Platz zwei
Der Kampf um Platz zwei in der Konstrukteurswertung zwischen Mercedes und Ferrari bleibt indes auch nach dem Qualifying spannend, die „Silberpfeile“ haben einen Vorsprung von vier Punkten. George Russell (+0,343) geht von Startplatz vier ins Flutlichtrennen auf dem Yas Marina Circuit, Hamilton patzte unterdessen und steht auf Rang elf. „Ich habe einfach Probleme mit der Balance gehabt“, sagte der Rekordweltmeister enttäuscht. Dem siebenfachen Champion droht die zweite Saison ohne Sieg hintereinander.
Auch Ferrari-Pilot Carlos Sainz kam nicht über Platz 16 hinaus, womit der Spanier ebenfalls eine Aufholjagd starten muss. „Die Renngeschwindigkeit ist grundsätzlich da, aber in der letzten Runde bin ich voll in den Verkehr gekommen“, beschwerte sich Sainz. Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur wollte trotzdem das Positive mitnehmen. „Wir stehen vor Mercedes, mit einem Auto in der ersten Startreihe“, sagte der Franzose bei Sky. „Bei dieser Art von Qualifikation wird es immer knapper und enger. Bei Carlos war es sicher auch die Kombination mit dem Crash im Training. Aber in Las Vegas ist er auch noch vorne gekommen.“