Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat in der Saga um einen angeblichen Kontakt aus dem Umfeld von Lewis Hamilton zu Red Bull genervt gekontert. Der Wiener stichelte gegen seinen Kollegen Christian Horner, der die Diskussion beim Finale der Formel-1-Saison in Abu Dhabi ausgelöst hatte. Man frage sich schon, warum im letzten Rennen so eine Story aufkomme, sagte Wolff gegenüber Sky. Zuvor hatte er Horner, der heuer mit Red Bull praktisch alles gewann, zu Demut geraten.
Horner habe ein bisschen Medienaufmerksamkeit haben wollen, indem er den Namen von Hamilton nenne, sagte Wolff bei Sky weiter. „Wenn er das braucht, dann soll er das machen“, betonte der sichtlich genervte Boss des deutschen Werksteams, für das Hamilton seit 2013 fährt. Seinen Vertrag hatte er im August dieses Jahres bis Ende 2025 verlängert.
Horner hatte in der britischen „Daily Mail“ gesagt, dass es im Laufe der Jahre mehrere Gespräche über einen möglichen Wechsel von Hamilton gegeben habe. „Sie haben ein paar Mal angefragt. Zuletzt gab es eine Anfrage, ob Interesse bestehen würde, Anfang des Jahres.“ Auch über angeblich ernsthafte Gespräche von Hamilton mit Ferrari-Chef John Elkann hatte Horner gesprochen. Der Eindruck entstand, dass der Rekordchampion vor seiner neuen Unterschrift die Lage bei der Konkurrenz ausgelotet hätte.
Kontakt zu Vater
Im Fahrerlager von Abu Dhabi präzisierte Horner dann, mit wem er Kontakt gehabt hatte: Mit Hamiltons Vater Anthony. In der offiziellen Pressekonferenz spielte er das Thema dabei herunter und demonstrierte seine Verwunderung über die Auswirkungen seiner Aussagen. Er betonte zudem, dass es nie ernsthafte Gespräche mit Lewis Hamilton gegeben habe. Es sei ja gar kein Platz frei bei Red Bull.
Kollege Wolff stellte klar: Anthony Hamilton sei seit 2010 nicht mehr involviert ins Management des siebenmaligen Weltmeisters. Dieser hatte wiederum erklärt, dass er von Horner eine Nachricht bekommen, diese aber erst einige Zeit später wegen eines Handywechsels gesehen habe. „Ich spreche ständig mit Lewis. Auch über jede einzelne WhatsApp, die er bekommen hat. Auch über die, wo er quasi ausgetestet worden ist, wie das vertraglich aussieht“, sagte Wolff bei Sky.