Viel steht beim Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi nicht mehr auf dem Spiel. Max Verstappen ist seit dem Katar-Sprint dreifacher Weltmeister, sein Team Red Bull Racing krönte sich in Japan abermals zum Konstrukteurs-Champion. Und in Las Vegas vollendete der österreichisch-britische Rennstall sein „perfektes Jahr“: Sergio Perez sicherte sich mit Platz drei im US-Rennen den zweiten Platz in der Fahrer-WM. Zum ersten Mal stellen die Bullen somit Weltmeister und Vize-Weltmeister – die Stimmung könnte besser nicht sein.
Das zeigt sich auch im Umgang mit der Team-internen Nummer zwei, in diesem Jahr immer wieder im Zentrum der Kritik. „Checo“ rehabilitierte sich mit einem starken Wochenende in Las Vegas, steckte den bitteren Ausfall beim Heim-Grand-Prix in Meiko gut weg. „Schon dort war sein Speed völlig okay, leider hat er Leclerc einfach nicht genug Platz gelassen“, sagte RB-Motorsportberater Helmut Marko, seinerseits oftmals der größte Kritiker des Mexikaners. Immer wieder gab es Diskussionen über eine mögliche Ablöse von Perez, gab es doch genügend Optionen innerhalb des Bullenstalls.
Klares Bekenntnis
Die Diskussionen scheinen verblasst, immer wieder wurde in den vergangenen Wochen der gültige Vertrag des Mexikaners für 2024 hervorgehoben. Doch auch die jüngsten Leistungen sprechen klar für Perez. „Das Ziel war es, Zweiter in der WM zu werden, das hat er geschafft. Außerdem hat er zwei Rennen gewonnen und vom Speed her waren seine Auftritt jetzt immer absolut okay. Der Speed ist wieder da, das Selbstvertrauen auch. Es spricht also alles für ihn, nicht nur der Vertrag. Er ist unser Mann für 2024.“ Mit einem starken Saisonabschluss in Abu Dhabi dürften also alle Streitereien des turbulenten Jahres ausgeräumt sein.
Turbulent verlief auch der Kampf um Platz zwei in der Konstrukteurs-WM, das wohl spannendste Duell 2023. Zu Beginn der Saison war noch Aston Martin klar zweitstärkste Kraft, ehe Mercedes übernahm. In den vergangenen Wochen legte aber Ferrari zu, liegt vor dem finalen Grand-Prix-Wochenende nur noch vier Punkte hinter den „Silberpfeilen“. Zumindest für ein bisschen Spannung ist somit gesorgt.