Max Verstappen setzt seine Siegesserie fort: Mit dem 51. Erfolg seiner Karriere zog der Weltmeister beim Grand Prix von Mexiko mit der Marke von Alain Prost gleich, feierte dabei den 16. Saisonerfolg und setzte sich souverän vor Lewis Hamilton im Mercedes und Charles Leclerc im Ferrari durch.
Auch wenn er im Qualifying überraschend hinter den beiden Ferrari von Leclerc und Carlos Sainz jr. gelandet war, stellte Verstappen bereits kurz nach dem Start die gewohnte Ordnung wieder her und übernahm nach einem seiner besten Starts des Jahres schnell die Führung. Wobei ihm dabei auch ein Zwischenfall in die Hände spielte, der für seinen Teamkollegen Sergio Perez zum absoluten Drama wurde.
Sergio Perez übermotiviert
Für den Lokalmatador was das Rennen bereits in der ersten Kurve beendet. Der Mexikaner kam vom fünften Startplatz aus sehr gut weg, wollte dann aber zu viel: Außen zumindest auf gleicher Höhe neben Leclerc und Verstappen, die innen um die Spitzenposition kämpften, zog er nach innen – doch da waren schon die beiden Autos neben ihm. Es kam zu einer heftigen Berührung mit Leclerc, der Red Bull stieg sogar kurz auf, war stark beschädigt – Perez musste in der Box aufgeben. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Charles da in der Mitte so wenig Platz lassen würde, es war ein Rennzwischenfall“, versuchte er tief enttäuscht erst einmal die Schuld von sich zu weisen, „ich habe es halt einfach versucht.“ Immerhin gab er dann aber zu, „ich sollte es vielleicht nicht so sagen, aber vielleicht hätte ich doch zurückstecken sollen...“
Eine Katastrophe jedenfalls für die Nummer 2 von Red Bull – Perez steht ja seit einiger Zeit massiv unter Druck. Im Kampf um den Vize-Weltmeistertitel beträgt sein Vorsprung auf Lewis Hamilton jetzt nur noch 20 Punkte, sein Platz für 2024 scheint trotz gegenteiliger Beteuerungen von Red Bull immer noch nicht hundertprozentig sicher zu sein.
Daniel Ricciardo mit starkem Auftritt
Vor allem, weil Daniel Ricciardo jetzt in Mexiko ein deutliches Empfehlungsschreiben für eine Beförderung von Alpha Tauri zu Red Bull abgab: Sensationeller vierter Platz im Qualifying, der auch Red Bull Motorsport-Koordinator Helmut Marko beeindruckte, im Rennen dann Platz sieben, nur ganz knapp hinter Russell im Mercedes. Der Australier, erst vor einer Woche beim US-GP nach seiner Handverletzung zurückgekommen, strahlte: „Ich merkte schon in Austin, wie ich vor Energie beinahe platze. Und hier in Mexiko lief es von der ersten Runde an gut. In Austin hatte ich kein gutes Ergebnis, aber ich brannte darauf, gleich wieder ins Auto zu springen, und ich war froh, dass es in Mexiko gleich weitergeht.“ Ricciardo strotzt auf einmal wieder vor Selbstvertrauen: „Ich weiß, ich bin dieses Jahr noch nicht viele Rennen gefahren. Aber ich fühle mich wieder wie mein altes Ich, ich kann mich wieder gut schlagen“
Nach einem heftigen Crash von Kevin Magnussen im Haas wegen einer gebrochenen Radaufhängung musste das Rennen in der 34. Runde mit der Roten Flagge unterbrochen werden - nach über 20 Minuten Pause ging es mit einem stehenden Start weiter. Verstappen meisterte auch diese Herausforderung souverän, setzte sich mit harten Reifen sofort wieder ab, während Lewis Hamilton auf Mediums an Leclerc vorbeiging. Einer der Gewinner dieser Unterbrechung: Lando Norris im McLaren, der so nach völlig verpatztem Qualifying und Startplatz 17 noch auf Rang fünf nach vorne fuhr.
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Karin Sturm